Nach Notfallmodus: Weltraumteleskop Kepler sucht wieder Exoplaneten

Das NASA-Weltraumteleskop Kepler hat nach einem überraschenden Wechsel in den Notfallbetrieb nun seine Forschungsarbeit wieder aufgenommen. Der Grund für das vorübergehende Herunterfahren ist noch nicht geklärt.

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Nach Notfallmodus: Weltraumteleskop Kepler sucht wieder Exoplaneten

Das Weltraumteleskop Kepler

(Bild: NASA)

Lesezeit: 2 Min.

Knapp zwei Wochen nach dem überraschenden Wechsel in den Notfallbetrieb sucht das Weltraumteleskop Kepler nun wieder nach Planeten in anderen Sternsystemen. Wie die US-Weltraumagentur NASA mitteilte, konnten das zuständige Team auf der Erde vergangene Woche alle nötigen Vorbereitungen abschließen. Kepler suche im Rahmen seiner Mission K2 nun wieder nach Exoplaneten und werde dafür außerdem wie geplant den sogenannten Mikrolinseneffekt nutzen. Diese sogenannte Campaign 9 (C9) hatten die Forscher kurz vor dem Herunterfahren der meisten Systeme des Teleskops angekündigt.

Wie die NASA erläutert, wurden vergangene Woche alle nötigen Daten neu zur Sonde geschickt. Dabei handelt es sich unter anderem um die Tabellen mit den Zielen für die Beobachtung. Darüber hinaus mussten die Kommandosequenzen an den verspäteten Beginn der Mission C9 angepasst werden. Schließlich wurde das Weltraumteleskop neu ausgerichtet und blickt nun in Richtung des Zentrums unserer Milchstraße. Bis zum 1. Juli wird Kepler diese Region ablichten und Daten sammeln, die dann mit denen von erdgebundenen Teleskopen verglichen werden können. So wollen die Forscher Exoplaneten entdecken, die deutlich weiter von einem dahinter liegenden Stern entfernt liegen, als die bisher entdeckten.

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Kepler soll nun systematisch nach scheinbar heller werdenden Sternen suchen. Das könnte durch Exoplaneten verursacht werden, die viel weiter von dem Stern entfernt – uns also viel näher – sind und dessen Lichtstrahlen in geringem Maße quasi um sich biegen. Dieser Mikrolinseneffekt lässt den Stern anders als bei einer Gravitationslinse nicht doppelt erscheinen, verursacht aber eine Aufhellung. Die wollen Forscher nachweisen und dann durch parallele Beobachtungen mit erdgebundenen Teleskopen ermitteln, wie groß die Entfernung des Himmelskörpers zu dem dahinter liegenden Stern ist. So könnten sogar allein durch die Weiten des Alls ziehende Exoplaneten entdeckt werden.

Während Kepler mit dieser ambitionierten Mission beginnt, ist die Ursache des Wechsels in den Notfallbetrieb noch nicht geklärt. Es deute derzeit alles daraufhin, dass es sich um ein temporäres Problem gehandelt habe, schreibt die NASA. Dadurch seien wohl eine Reihe von Fehlalarmen ausgelöst worden, die schließlich die Bordsysteme überwältigt hätten. Die Art und Weise, in der die Teams auf der Erde reagiert und das Problem ohne externe Experten behoben hätten, sei besonders hervorzuheben, lobt die US-Weltraumagentur.

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(mho)