291 Bitcoin Transaktionsgebühr: Mining-Pool sucht Urheber für Rückzahlung

Wahrscheinlich versehentlich hat ein Bitcoin-Nutzer für eine Minitransaktion eine Transaktionsgebühr von umgerechnet rund 118.000 Euro gezahlt. Der Mining-Pool, der das eingestrichen hat, sucht nun den Urheber.

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Bitcoin

(Bild: dpa, Jens Kalaene)

Lesezeit: 2 Min.

Der Miningpool Bitclub sucht nach einem Unbekannten, der höchstwahrscheinlich versehentlich bei einer Bitcoinzahlung eine Transaktionsgebühr von 291 Bitcoin beigelegt hat – aktuell rund 118.000 Euro. Übertragen wurden bei der Zahlung lediglich 0.0001 Bitcoin, derzeit 4 Cent. Die Betreiber des Pools wollen die völlig überhöhte Summe gerne an ihren Ursprung zurückzahlen, berichtet der Fachdienst Coindesk. Sollte sich binnen einer Woche niemand melden, der sich als Besitzer der Ursprungsadresse verifizieren kann, soll ein Teil des Geldes gespendet werden – unter anderem für die Entwicklung des Bitcoin-Referenzclients Core.

Die Transaktionsgebühren sind ein momentan freiwilliger Mechanismus beim Bitcoin. Sie gehen an die Miner, die die ans Netzwerk übermittelten Transaktionen in einen neuen Datenblock der verteilten Buchhaltungsdatei Blockchain eintragen und damit validieren. Nutzer können damit einen Anreiz setzen, ihre Transaktion bevorzugt zu verarbeiten. Gedacht ist, dass diese Gebühren in ferner Zukunft nach und nach die automatisch abnehmende Belohnung neuer Bitcoins ersetzen, die die Miner für ihre zur Verfügung gestellte Rechenkapazität erhalten. Die nächste Halbierung der aktuell noch 25 Bitcoins betragenden Belohnung wird für den Juli erwartet.

In den meisten Wallet-Anwendungen ist eine kleine Transaktionsgebühr voreingestellt, die umgerechnet meist im einstelligen Cent-Bereich oder drunter liegt. Nutzer können diese natürlich auch manuell ändern. Sofern die Software keine Warnmechanismen, automatischen Kappungen oder ähnliche Sicherheitsfeatures implementiert, kann das dann wie in diesem Fall ins Auge gehen. Da sich Bitcointransaktionen nicht rückgängig machen lassen, ist man dann auf den guten Willen des Gegenübers angewiesen.

Die Miningpool-Betreiber vermuten laut Coindesk allerdings, dass die Zahlung durch einen sogenannten Mixing-Dienst lief, der sich zur Anonymisierung von Bitcoin-Zahlungen nutzen lässt. Da scheint es unwahrscheinlich, dass sich der tatsächliche Urheber dahinter doch noch melden möchte. (axk)