Automatischer Akkuwechsel für Flugdrohnen

Akku wechseln statt aufladen – so könnte eine Flugdrohne fast durchgehend in der Luft bleiben. Dafür entwickelt Asylon eine automatische Akkuwechselstation.

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Asylons Dronehome mit Oktokopter auf der Drohnenmesse Xponential

Asylons Dronehome mit Oktokopter auf der Drohnenmesse Xponential

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.

Eine automatische Akkutauschstation für Flugdrohnen baut das Startup Asylon aus der US-Stadt Philadelphia. Das Gerät namens Dronehome war vergangene Woche auf der Drohnenmesse Xponential in New Orleans ausgestellt, wenn auch nicht im Einsatz zu sehen. Den Angaben zu Folge funktioniert das System derzeit mit dem Quadkopter S1000 von Marktführer DJI. Asylons Ziel ist aber, eine mit vielen Modellen unterschiedlicher Hersteller kompatible Station auf den Markt zu bringen.

Die meisten strombetriebenen Flugdrohnen können nur ziemlich kurz in der Luft bleiben. Ein größerer Akku würde helfen, aber auch das Gewicht der Drohne erhöhen, was mehr Energieverbrauch und einen anderen Schwerpunkt bedingen würde. Dazu kommt, dass die Ladezeiten lang sind. "Im Schnitt muss man sechzehn mal so lange laden, wie man fliegen möchte", sagte Asylons CEO Damon Henry im Gespräch mit heise online.

Diese Vorrichtung entnimmt den Akku aus der Drohne und ersetzt ihn durch einen vollen. Die Akkus lagern unter der Landeplattform.

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Sein Lösungsansatz ist der automatische Akkutausch durch sein Dronehome. Damit könnte eine Drohne flugs wieder abheben. Die Station hält ein Dutzend Akkus bereit und kann diese auch wieder laden. Das übernimmt ein Generator, falls es vor Ort keinen Stromanschluss gibt. An der Drohne selbst muss die Akkuhalterung adaptiert werden, um den automatischen Wechsel zu ermöglichen.

Das Startup Asylon wurde in Philadelphia von den drei MIT-Absolventen Adam Mohamed (CTO), Damon Henry (CEO) und Brent McLaughlin (COO) gegründet.

(Bild: Asylon)

"Bisher muss die Drohne noch manuell gelandet werden. Aber unser Ziel ist, auch vollautomatische Landungen zu ermöglichen", so Henry. Parallel soll das Dronehome mit mehreren Drohnenmodellen kompatibel gemacht werden: "Die Solo von 3DR kommt wahrscheinlich als Nächste", verriet sein Cheftechniker Adam Mohamed, "Aber das ist noch nicht ganz fix."

Zusätzlich zum Akkutausch fungiert ein Dronehome auch als Funkstation. Es kann größere Datenmengen von Drohnen übernehmen und auf Server uploaden. Außerdem können mehrere Dronehomes zu einem Meshnetz verbunden werden. Dann können Daten zwischen den Stationen ausgetauscht werden. Und die Drohnen hätten mehrere Anlaufstationen für ihren Akkutausch. So könnte neben der Betriebsdauer auch das Betriebsgebiet deutlich ausgedehnt werden. (ds)