Hannover Messe: Maschinenbauer lernt Fabriksteuerung

Das Softwarehaus Axoom gehört zum Maschinenbaukonzern Trumpf und stellt seine gleichnamige Software vor. Damit lassen sich Fertigungsprozesse im Zusammenspiel mit ERP- und MES-Programmen überwachen und koordinieren.

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Hannovermesse: Maschinenbauer lernt Fabriksteuerung

(Bild: Axoom)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dr. Hans-Peter Schüler

Axoom ist eine Anwendungsplattform, um die Herstellung individuell spezifizierter Serienartikel zu dirigieren und überwachen. Etwa für eine Fertigungslinie von Kugelschreibern kann man damit für jeden einzelnen Stift unterschiedliche Parameter wie Werbeaufdruck oder Farbe des seitlichen Clips erfassen. Das Programm sorgt dann dafür, dass diese Daten den werdenden Kugelschreiber durch die Anlage begleiten.

Die Axoom-Software kann Informationen zu Auftrags-Details und Maschinenzuständen an mehreren getrennten Standorten verarbeiten – hier am Beispiel mehrerer Stände auf der Hannover Messe,

(Bild: Axoom)

Das könnte geschehen, indem eine Karte mit Strichcode bedruckt wird und zusammen mit dem Stift durch die Anlage läuft. Zu jedem Arbeitsschritt liest die zuständige Maschine die Karte und verfährt gemäß den darauf kodierten Anforderungen. Alternativ könnte auch ein RFID-Tag zum Einsatz kommen. Dieses enthielte die gewünschten Daten unmittelbar oder trüge eine konstante Kennnummer. Unter dieser Nummer wären die benötigten Informationen in einer zentralen Datenbank auffindbar.

Einerseits verbindet die Axoom-Software Fertigungssteuerung per MES (Manufacturing Execution System) und Auftragsverwaltung (ERP-System), indem sie die Auftragsdaten unmittelbar zur Maschinensteuerung heranzieht. Andererseits gibt sie dem Schichtleiter kontinuierlich Auskunft über Maschinenzustände und Warenvorräte an den einzelnen Produktionspunkten. Außerdem kann sie anhand der überwachten Warenbestände Nachschub von Zulieferern anfordern.

Axoom ist als Cloud-Anwendung konzipiert, um von vornherein auf die Koordination getrennter Produktionsstandorte gewappnet zu sein. In einem App-Store sollen sich ab jetzt Zusatzmodule vom Mutterhaus Trumpf sammeln, mit denen die Software unterschiedliche Maschinen ansprechen kann. Nach den Vorstellungen von Axoom können Entwickler solche Erweiterungen zum Verkauf oder kostenlos anbieten. Schließlich könnte ein Maschinenbauer sein ganzes Produkt-Portfolio aufwerten, indem er die Axoom-Software unterstützt. (hps)