Jenoptik-Chef rechnet mit bis zu 20 Prozent mehr Umsatz
Die diesjährigen Aussichten für alle drei Geschäftsbereiche von Jenoptik bewertete Konzern-Chef Lothar Späth als gut.
Ostdeutschlands umsatzstärkster Technologiekonzern Jenoptik AG ist weiter im Aufwind. "Der Umsatz könnte in diesem Jahr um bis zu 20 Prozent zulegen", sagte Vorstandschef Lothar Späth gegenüber dpa in Jena. Er rechne zudem mit einer guten Ertragsentwicklung des im MDAX gelisteten Unternehmens. "2000 war ein relaxtes, ärgerfreies Jahr. Es gibt gute Zeichen, dass es so weiter geht." Zahlen nannte Späth jedoch nicht.
Die Jenoptik AG (Jena) war nach dem Verkauf des Bereichs Telekommunikationstechnik auf die Industriesparten Reinraumtechnik/ Anlagenbau und Optoelektronik konzentriert worden. Drittes Geschäftsfeld ist die Risikokapitalfinanzierung von jungen Wachstumsfirmen. Der Konzern, der unter anderem Chipfabriken für die Halbleiterindustrie baut, beschäftigt im In- und Ausland rund 6.000 Mitarbeiter.
Nach eigenen Prognosen geht das Unternehmen für 2000 von einem Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis von zehn bis 15 Prozent aus. Erwartet wird ein Umsatz der Gruppe von bis zu drei Milliarden Mark. Die Gewinnprognose hatte Späth nach oben korrigiert. Erwartet wird ein Konzernüberschuss von etwa 160 Millionen Mark und damit 150 Prozent mehr als 1999. Darin enthalten ist allerdings ein Sonderertrag durch den Verkauf eigener Aktien in Höhe von 62 Millionen Mark. Jenoptik will Ende Januar die vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorlegen.
Die diesjährigen Aussichten für alle drei Geschäftsbereiche bewertete Späth als gut. "Nach dem jetzigen Verhandlungsstand hat 2001 so gut angefangen, wie 2000 aufgehört hat." Die Entwicklung der Halbleiterindustrie, einem der wichtigsten Kunden für den Geschäftsbereich Reinraumtechnik, sieht der Jenoptik-Chef differenziert. Während es bei den Ausrüstern erste Anzeichen für Stornierungen gebe, seien die Anlagenbauer für die nächsten zwei Jahre so gut wie ausgelastet. "Alle bauen Fabriken. In der Halbleiterindustrie ist Unruhe, aber es spricht nichts für eine strukturelle Krise."
Späth verwies darauf, dass Jenoptik zunehmend auch Fabriken mit staubfreien Räumen für die Pharma-Industrie baut. "Wir haben Referenzen, dass wir es können." Außerdem gebe es im Bereich Internet die ersten Projekte für Server-Farmen, für die ebenfalls speziell klimatisierte Räume gebraucht würden. Bei der Finanztochter DEWB AG (Jena), die 1999 ins Geschäft mit Risikokapitalfinanzierungen eingestiegen war, rechnet Späth in diesem Jahr mit drei bis acht Beteiligungen, die an die Börse gebracht werden könnten. "Darunter ist kein Unternehmen, das rote Zahlen schreibt." (dpa) / (jk)