Wo steckt das BIOS?
Laut einem Fachbuch aus dem Jahre 2001 existiert das so genannte „CMOS-RAM“ heute nicht mehr, in dem das BIOS früher doch die Konfigurationsparameter abgelegt hat. Stimmt das?
Laut einem Fachbuch aus dem Jahre 2001 existiert das so genannte „CMOS-RAM“ heute nicht mehr, in dem das BIOS früher doch die Konfigurationsparameter abgelegt hat. Stimmt das?
Nach unseren Informationen nicht. Auch aktuelle Chipsätze enthalten noch einen kleinen, von der Pufferbatterie der integrierten Echtzeituhr mitversorgten Speicherbereich mit beispielsweise 256 Byte Kapazität. Die Verwendung des Speichers der Real-Time Clock (RTC) als Konfigurationsdatenspeicher hat sich historisch ergeben. Wegen der Pufferung (üblicherweise mit einer 3-Volt-Lithiumzelle des Typs CR2032) nennt man den Speicherbereich auch Non-Volatile RAM (NVRAM), auch RTC-RAM findet sich als Name.
Der kleine Konfigurationsdatenspeicher nimmt nur die per BIOS-Setup veränderlichen Parameter des BIOS auf. Er lässt sich mit dem auf vielen Mainboards vorhandenen „Clear CMOS“-Jumper löschen - der Löschvorgang besteht schlichtweg in einem kurzzeitigen Kurzschluss der Batteriespannung. Danach erkennt das BIOS beim nächsten Bootvorgang einen Konfigurationsfehler und bietet an, einen Standardsatz von Konfigurationsparametern zu laden („BIOS Setup Defaults”).
Dieser Standard-Parametersatz steckt ebenso wie der eigentliche Code des Basic Input/Output System in einem NOR-Flash-EEPROM mit bis zu 1 MByte Speicherkapazität. Diesen Baustein beschreibt man neu, wenn man ein BIOS-Update vornimmt. Weil der neue BIOS-Code mit den Konfigurationsdaten, die eine ältere BIOS-Version im RTC-RAM abgelegt hat, manchmal nichts anfangen kann, empfiehlt sich nach einem BIOS-Update auch das Löschen des RTC-RAM. Anschließend lädt man die „Setup Defaults“ des neuen BIOS und stellt per BIOS-Setup die zuvor notierten Optionen wieder ein.
Moderne BIOSse nutzen auch den Flash-Chip zur Ablage bestimmter variabler Informationen, etwa fĂĽr die Extended System Configuration Data (ESCD), ACPI-Tabellen, per Desktop Management Interface (DMI) auslesbare Informationen oder ein Firmenlogo. (ciw) (ciw)