Magnete, Murmeln und etwas Physik: Vier faszinierende Video-Minuten

Man kann es Murmelbahn nennen oder auch Rube-Goldberg-Maschine – ganz egal: Was der YouTuber namens Kaplamino gebaut hat, ist schön anzuschauen und nutzt einige physikalische Effekte souverän aus.

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Magnete, Murmeln und etwas Physik: Vier faszinierende Video-Minuten

(Bild: Screenshot aus dem eingebundenen Video)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter König

Was der YouTube-Nutzer mit dem Pseudonym Kaplamino auf einer offenbar schräggestellten Holzplatte mit Kirschbaumfurnier angeordnet hat, fängt erst einmal an wie eine simple Murmelbahn, die vielleicht noch Dreijährigen die Kinnlade herunterfallen lässt: Eine Glasmurmel folgt der Bahn, die ihr von ein paar Holzleisten-Stückchen vorgegeben wird. Aber was sich dann im Lauf von rund vier Minuten auf insgesamt 16 Bildausschnitten abspielt, fasziniert auch Erwachsene: Wechselweise Murmeln und Stahlkugeln absolvieren einen vertrackten Parcours und lösen ausgeklügelte Mechanismen aus, bei dem Schaschlikspieße Impulse übertragen und pendelnde Papierstückchen einzelne Kugeln auf die richtige Bahn bringen. Auch Münzen, Dominosteine und eine Schere sind mit von der Partie.

Eine Schlüsselrolle im gesamten Ablauf spielt aber die große Zahl von Neodym-Magneten: Kaplamino lässt mit ihrer Hilfe Stahlkugeln an der Unterseite von Leisten entlanglaufen, benutzt sie als Impulsgeber für Kugelkatapulte, baut mit ihnen Schalter und Pendel und arbeitet dabei souverän mit der schlichten Tatsache, dass die beteiligten Stahlkugeln magnetisch sind, die Glasmurmeln allerdings völlig unbeeindruckt vom Magnetfeld ihren Weg finden. Ein Highlight von vielen: Ein Band aus hunderten Magnetkugeln wickelt sich von selbst auf und transportiert dabei eine Murmel in seinem Inneren quer übers Brett.

Die Bahn und die Mechanismen unterscheiden sich auf den 16 gezeigten Ausschnitten; immer gleich bleibt hingegen das Muster, dass jeweils eine Kugel von links oben hereinkommend den Ablauf anstößt und an dessen Ende eine Kugel nach rechts unten aus dem Bild verschwindet – nicht zwingend handelt es sich dabei um dieselbe. Durch die Abfolge wird der Eindruck einer ausgewachsenen Rube-Goldberg-Maschine erweckt, einer möglichst unnötig technisch komplizierten Anlage, die am Ende nichts sinnvolles tut, aber dabei gut aussieht.

Dass sich die Maserung der Hintergrund-Holzplatte aber in den einzelnen Einstellungen wiederholt, gleichzeitig aber die Lichtverhältnisse variieren, legt die Vermutung nahe, dass es sich eigentlich um lauter separat aufgebaute und gefilmte Aufbauten handelt, die hinterher noch mit einer Eingangs- und Schlusssequenz versehen und zusammenmontiert wurden. Der Faszination tut das keinen Abbruch. (pek)