Google verbannt Werbung für Kurzzeit-Kredite

Auf Adwords erscheinen keine Anzeigen mehr für "Payday loans". Die einfach erhältlichen, aber sehr teuren Kredite könnten zu einem Schuldenkreislauf führen, meint Google.

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Google verbannt Werbung für Kurzzeit-Kredite

Vom Geldregen könnte es in die Traufe gehen, meint Google

(Bild: entinst.ca)

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Von
  • Torsten Kleinz

Anbieter von so genannten Payday loans, also Kurzzeitkrediten für Geringverdiener, können künftig keine Werbung mehr über Googles Werbedienst Adwords schalten. Google-Manager David Graff schreibt in einem Blogpost: "Unsere Recherchen haben ergeben, dass diese Kredite zu unerschwinglichen Schuldenbelastungen und hohen Ausfallraten führen können." Ab dem 13. Juli können deshalb über die Werbeplattform des Konzerns keine Kredite mehr angeboten werden, die innerhalb von 60 Tagen zurückgezahlt werden müssen. In den USA sind zusätzlich Kredite mit einem effektiven Jahreszins von über 36 Prozent von dem Werbeverbot betroffen.

Mit dem Schritt kommt der Internetkonzern womöglich einer gesetzlichen Regelung in den USA zuvor. So hat das Consumer Financial Protection Bureau der US-Regierung im April eine Studie über die Praktiken der Kreditgeber veröffentlicht. Demnach fallen zusätzlich zu den hohen Zinsen und Gebühren durch die aggressiven Methoden der Firmen oft hohe Bankgebühren an, die bei einem Drittel der Kunden sogar zur Kündigung ihres Kontos führen.

Die Liste der legal verkäuflichen Produkte, für die Google generell nicht werben will, ist bisher überschaubar: So sind Waffen, Explosivstoffe, Tabak und andere legale Drogen von der Adword-Werbung ausgenommen, aber auch Dienste, die unehrliches Verhalten ermöglichen sollen. Andere Anbieter waren Google beim Bann der Payday Loans zuvorgekommen: So verbietet Facebook in den USA Anzeigen für solche Finanzprodukte schon seit einiger Zeit. (anw)