Plastik-Display von Philips (Update)

Auf dem Weg zum flexiblen Computerdisplay aus Plastik meldet die Philips-Forschungsabteilung eine Durchbruch.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Auf dem Weg zum flexiblen Computerdisplay aus Plastik meldet die Philips-Forschungsabteilung einen Durchbruch: Die Philips-Forscher stellten ein monochromes 64 × 64 Pixel großes PDLC-Display vor, dessen Ansteuerungselektronik vollständig aus Kunststoffen besteht. Entwicklungsziel ist ein flexibles Display, dessen Leuchtsubstanz und Elektronik aus organischen Stoffen produziert wird.

Erste großflächige Leuchtdioden aus organischen Materialien wurden bereits 1989 hergestellt; die Produktion gedruckter Plastik-Schaltkreise demonstrierte Philips zehn Jahre später. Die Kombination von organischen Leuchstoffen mit elektronischen Schaltkreisen aus Kunststoff könnte vollständig flexible Displays ermöglichen, die fast beliebig zu knicken oder einzurollen sind. Weil die organischen Leuchtsubstanzen sehr empfindlich auf Luftfeuchtigkeit und Sauerstoff reagieren, stellt die effektive Kapselung flexibler Displays derzeit allerdings noch ein großes technisches Problem dar.

Die leuchtende Schicht eines organischen Displays (Organic Light Emitting Device (OLED)) strahlt bei entsprechender Ansteuerung selbst Licht aus, eine Hintergrundbeleuchtung und lichtschluckende Polarisatoren und Filter sind somit überflüssig. Daher sind organische Leuchtanzeigen sehr kompakt und ihr Energieumsatz ist gering. Auch in punkto Winkelabhängigkeit glänzen die Plastikdisplays, denn die Darstellungsqualität ist gänzlich unabhängig vom Blickwinkel. Das erste echte organische Farbdisplay wurde im Oktober 99 von Sanyo und Kodak vorgestellt. Erste kommerzielle Erfolge mit OLEDs konnte die japanische Firma Pioneer einfahren: Nachdem sie als erste und bisher einzige Firma den Schritt in den Massenmarkt im Frühjahr 1999 mit einem organischen Display in einem Autoradio gewagt hatte, werden zur Zeit mehr als 300.000 Geräte pro Monat in der Fabrik in Yonezawa hergestellt. (wst)