China: Spam über gefälschte Mobilfunk-Basisstationen

In China gibt es noch immer jede Menge Betrüger, die gefälschte Mobilfunk-Stationen durch die Gegend fahren, um Smartphones zu ködern. Haben die dann einmal angebissen, hagelt es gefährlichen Spam.

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Flüchtlinge mit Smartphone

(Bild: dpa, Sebastian Kahnert)

Lesezeit: 2 Min.

Chinas Behörden bekommen das seit Jahren bekannte Problem gefälschter Mobilfunk-Basisstationen nicht in den Griff. Noch immer werden die in den Metropolen des Landes herumgefahren, um darüber gefährlichen Spam an ahnungslose Mobilfunkkunden zu verschicken und deren Bankdaten abzugreifen, wie CCTV berichtet. Zwar sei es in China illegal, gefälschte Basisstationen zu kaufen oder zu verkaufen, aber es existiere ein großer Schwarzmarkt. Empfangene Nachrichten sollten deswegen immer genau geprüft und Links grundsätzlich nicht ohne Überprüfung angeklickt werden, zitiert der Nachrichtensender die Warnung eines Vertreters der Stadt Peking.

Wie LightReading erklärt, reicht es für die Masche, eine rund 8000 US-Dollar teure GSM-Basisstation zu kaufen und in einem Auto zu installieren. Die könne dann durch die Stadt gefahren werden und Mobilfunkgeräte in der Nähe zwingen, sich einzuloggen. Dann könnten die Geräte mit Spam eingedeckt werden, in der Hoffnung, dass einige Nutzer auf die Links klicken und auf der angesurften – präparierten – Internetseite ihre Bankdaten herausrücken. Dazu werde der Anschein erweckt, dass die Nachrichten von Banken oder öffentlichen Stellen stammen. Weil für SIM-Karten in China strenge Registrierungsorschriften gelten, könnten sich Spammer zu diesem Vorgehen entschlossen haben.

Das Problem sei keineswegs neu und bereits vor drei Jahren habe ein Journalist eine solche Betrugsfahrt begleitet, schreibt LightReading weiter. Der Bericht damals habe dies als Teil eines Geschäftszweigs beschrieben, in dem 1,6 Millionen Menschen beschäftigt waren, unter anderem als Web-Entwickler oder Hacker. Seitdem habe sich das Aufkommen der Spam-Nachrichten zwar verringert, ganz aus der Welt sei es nicht. Verringert werden könne das Problem beispielsweise, wenn Geräte einfach immer im 3G- und 4G-Netz blieben. Dort müssen sich Geräte und Basisstation anders als im GSM-Netz (2G) gegenseitig ausweisen. (mho)