Lotus gibt Sametime 2.0 frei

Für die Server der Instant-Messaging- und Konferenz-Software fallen keine Lizenzgebühren mehr an, sondern nur noch für die Clients.

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Lotus hat die Version 2.0 der Instant-Messaging- und Konferenz-Software Sametime veröffentlicht. Zugleich änderte die IBM-Tochter das Lizenzierungsmodell. Anders als bei Sametime 1.5 berechnet Lotus keine Lizenzen mehr für die Sametime-Server; die Client-Lizenz kostet in USA nun 29 US-Dollar. Gegenüber der Vorgängerversion bietet Sametime 2.0 einige Neuerungen:

  • Sametime Meeting Room Client: Sametime 2.0 enthält einen neuen Meeting-Room-Client in Java mit integrierten Komponenten für Screen Sharing, Whiteboard, Chat, Audio und Video.
  • Sametime Multimedia Services: Die neue Version bringt Multimedia-Dienste für Audio und Video über IP. Der Meeting-Room-Client und andere H.323-kompatible Clients, etwa Microsoft Netmeeting, können an Audio/Video-Konferenzen auf dem Sametime Server teilnehmen.
  • Sametime Broadcast Services: Sametime 2.0 kennt einen neue Art von Meeting mit der Bezeichnung Broadcast, in dem die Daten vom Sametime-Server an Sametime-Broadcast-Clients per Stream verteilt werden. Dieser Meeting-Typ eignet sich für Präsentationen, bei denen eine geringe Zahl von Vortragenden an eine Vielzahl von Empfängern sendet.
  • LDAP-Unterstützung: Die neuen Server können via LDAP andere Verzeichnis-Dienste, etwa auf einem Microsoft Exchange 5.5 oder einem Netscape-Directory-Server nutzen. Wenn LDAP genutzt werden soll, dann muss Sametime auch auf vorhandene Domino-Directories mit diesem Protokoll zugreifen.
  • HTTP Tunneling auf Port 80: Die Community- und Meeting-Services können nun auch auf Port 80 mit dem HTTP-Protokoll eingerichtet werden, damit Benutzer hinter einem Firewall auf den Server zugreifen können. Mit HTTP-Tunneling lassen sich Chat und Online-Meetings mit Screen Sharing und White Board nutzen, nicht aber Audio und Video. Sametime 1.5 benötigte für die Community-Services Port 1533, für die Meeting-Services Port 8081.
  • Domino-R5-Schablonen für TeamRoom und Diskussion mit Sametime-Komponenten: Auf dem Sametime Server lassen sich mittels der Schablonen STTEAM50.NTF respektive STDISC50.NTF von einem Webbrowser aus neue Datenbanken anlegen. Wenn Sametime als Bestandteil einer Domino-Domäne installiert wurde, können diese Datenbanken auch auf anderen Servern genutzt werden.
  • Sametime Meeting Center: Sametime 2.0 enthält ein neues Meeting Center, in dem sich bei der Einrichtung einer Konferenz einer von drei vorgefertigten Meetingtypen auswählen lässt: Collaboration eignet sich für kleine Meetings mit vielen Interaktionen, bei denen die Teilnehmer alle Berichtigungen haben; Demo ist für moderierte Präsentationen mit vielen Teilnehmer gedacht; Broadcast schließlich nutzt die Broadcast-Dienste und kann mit beliebig vielen Teilnehmern umgehen.

Darüber hinaus arbeitet Sametime 2.0 mit dem MeetingPlace-Server von Latitude Communications zusammen, der für Telefonkonferenzen genutzt wird. Ein neues Administrationstool mit erweiterten Monitor- und Log-Funktionen ermöglicht die Einstellung der Übertragungsgeschwindigkeit der Audio/Video-Services für Modem- oder LAN-Verbindungen. Auch die Anzahl der gleichzeitgen Benutzer für Audio/Video-Konferenzen lässt sich hier begrenzen.

Eine 45-Tage-Testversion von Lotus Sametime 2.0 steht kostenlos zum Download zur Verfügung. (Volker Weber) / (jk)