iOS: Apple schränkt App-Sideloading erheblich ein

Seit vergangenem Jahr ist es erstmals möglich, iOS-Software auf iPhone und iPad zu installieren ohne dafür eine kostenpflichtige Entwickler-Mitgliedschaft zu benötigen. Diese Apps laufen jetzt nur noch für kurze Zeit.

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Apple

(Bild: dpa, Maja Hitij)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple hat die Gültigkeit der kostenlosen Provisionierungsprofile zur Installation von iOS-Apps stark verkürzt, wie Entwickler berichten. Ursprünglich war es möglich, diese außerhalb des App Stores installierten Programme für 90 Tage ungestört zu nutzen, nun läuft das Profil aber bereits nach nur sieben Tagen ab. Die App lässt sich danach nicht mehr öffnen.

Der iPhone-Hersteller macht das sogenannte Sideloading von Apps dadurch umständlich, wenn man die Software nicht nur zum Live-Test kurz auf dem Gerät verwenden möchte. Nach Ablauf des Profils müssen Nutzer die App nämlich jeweils neu signieren: eine relativ aufwändige Prozedur, die jetzt einmal pro Woche durchzuführen ist – statt alle drei Monate. Zudem können offenbar nur noch bis zu 10 Apps pro Apple ID zeitgleich auf diese Weise signiert werden.

Die Installation von iOS-Apps ohne kostenpflichtigen Entwickler-Account ist erst seit vergangenem September mit Xcode 7 möglich. Eine "normale" Apple ID reicht seitdem aus, um das zur Installation und dem Ausführen von Apps nötige Provisioning Profile zu beziehen und die Software zu signieren. iOS führt – in Jailbreak-freiem Zustand – ausschließlich signierte Apps aus.

Der Grund für die drastisch verkürte Gültigkeit bleibt vorerst offen. Um einen Bug scheint es sich nicht zu handeln, da die Änderungen den Berichten zufolge schon seit Anfang Mai besteht – bislang unverändert.

Das Sideloading erfreut sich großer Beliebtheit, um Apps zu installieren, die das Unternehmen nicht in den App Store lässt, darunter fallen etwa Gameboy-Emulatoren, Homebrew oder auch die Medien-Software Kodi für den Apple TV 4. Auch der Entwickler des im App Store nicht zugelassenen Farbtemperatur-Anpassers f.lux setzte kurze Zeit auf Sideloading als Vertriebsmethode – bis Apple unter Verweis auf den hauseigenen Entwicklervertrag einschritt. (lbe)