Rückkehr ins All: Alexander Gerst wird erster deutscher Kommandant der ISS
Bei seinem ersten Flug zur Internationalen Raumstation hat Alexander Gerst mit seinen Fotos viele Menschen bewegt und für die Raumfahrt interessiert. In zwei Jahren fliegt der deutsche Astronaut zum zweiten Mal ins All und wird ISS-Kommandant.
(Bild: ESA/NASA)
Der Astronaut Alexander Gerst wird erneut ins All fliegen und dabei als erster Deutscher sogar Kommandant der Internationalen Raumstation ISS. Gerst sei für eine weitere Langzeitmission zur Internationalen Raumstation ISS ab Mai 2018 ausgewählt worden, sagte der Generaldirektor der Europäischen Raumfahrtagentur ESA, Jan Wörner, am Mittwoch in Köln. In der zweiten Hälfte seiner Langzeitmission werde Gerst dann für drei Monate das Kommando der ISS übernehmen.
Großer Vertrauensbeweis für die ESA
"Das ist eine tolle Sache für mich", sagte der 40-jährige Geophysiker Gerst in einem Interview der dpa. Es sei auch ein großer Vertrauensbeweis der USA und Russlands für die Europäische Weltraumagentur ESA. Für die hatte er 2014 erstmals ein halbes Jahr auf der ISS verbracht und vor allem mit seinen beeindruckenden Fotos aus der Raumstation viele Menschen bewegt. Seine zweite Mission ist von Mai 2018 bis November 2018 geplant.
Mit Alexander Gerst um die Welt (12 Bilder)
(Bild: Alexander Gerst - ESA/NASA)
Klappt alles, wird Gerst der vierte Deutsche mit mindestens zwei Raumflügen sein. Deutscher Rekordhalter ist Ulf Merbold, der zwischen 1983 und 1994 dreimal im Erdorbit arbeitete. Kommandant im All war bisher aber noch kein Deutscher.
Merkel betont Bedeutung der Raumfahrt
Die Ankündigung des zweiten Raumflugs von Gerst erfolgte am Mittwoch anlässlich eines Besuchs der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln. Dort ließ sie sich von Gerst und von ESA-Chef Wörner herumführen. Zuvor hatte sie bereits betont, dass die Bundesregierung die Raumfahrt weiter fördern will, da dieser Forschungsbereich einen großen praktischen Nutzen auch für den Alltag habe.
Alexander Gerst im Außeneinsatz (11 Bilder)
(Bild: ESA/NASA)
Als Kommandant der Internationalen Raumstation muss Gerst in einem Notfall – etwa bei Ausbruch eines Feuers – die Befehle geben. Unter normalen Umständen sei der Kommandant vor allem für die Crew da und unterstütze sie, sagte Gerst: "Man achtet darauf, dass es der Crew gut geht, dass die Stimmung passt und koordiniert zwischen Crew und der Bodenkontrolle. Wenn Not am Mann ist, springt man ein und hilft den Kollegen."
Bilder für die Daheimgebliebenen
Der in Künzelsau in Baden-Württemberg geborene Gerst hat in Karlsruhe Geophysik studiert und forschte an der Universität Hamburg. Bei seiner Mission vor zwei Jahren umrundete er innerhalb von 166 Tagen mehr als 2500 Mal die Erde, betreute etwa 100 Experimente und stieg für sechs Stunden in den freien Kosmos aus. Wie wohl keiner seiner Vorgänger ließ Gerst die Menschen auf der Erde an seiner Mission teilhaben.
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Einige der Aufnahmen von Alexander Gerst (13 Bilder)
Feuerstreif
(Bild: Alexander Gerst - ESA/NASA)
(mho)
