Mit wenig Aufwand und Kosten wird aus einem PVC-Rohr eine irische Tin Whistle. Mundstück und Bohrschablone stehen kostenlos als CAD-Dateien zum Download zur Verfügung oder können online bestellt werden.
Das Vorbild unserer Baumarkt-Flöte ist die traditionell aus Blech gerollte irische Tin Whistle, die vor allem in irischer Folkmusik eingesetzt wird. Das Mundstück moderner Tin Whistles besteht meist aus Kunststoff, manchmal auch die ganze Flöte. Einem PVC-Rohr fehlen eigentlich nur die Löcher und das Mundstück.
Schülerfirma R4e1
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Stiftflöten aus Whiteboardmarkern
Mundstück und Bohrschablone können über die Schülerfirma der IGS Mühlenberg bezogen werden, wie auch die abgebildeten Stiftflöten. Diese sind aus einem Whiteboardmarker recycelt, der von einem original IGS-Mühlenberg-Pauker leergeschrieben wurde. Mit einem 3D-Drucker kann man sich beide Teile auch selbst drucken. Die Schülerfirma R4e1 stellt ihre CAD-Dateien kostenlos zum Download zur Verfügung.
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Kurzinfo
Zeitaufwand:
15 Minuten (ohne 3D-Druck)
Kosten:
unter 1 Euro
Kunststoffbearbeitung:
Bohren, Sägen, Schleifen
Material:
Installationsrohr PVC PN 16 × 2 m (für 6 Flöten)
3D-Mundstück
3D-Bohrschablone
Bauanleitung
Die hier beschriebene Tin Whistle soll möglichst einfach in der Herstellung sein, deshalb haben alle Grifflöcher den gleichen Durchmesser. Es gibt nur 6 Löcher auf der Oberseite des Rohres. Ein Überblasen zum Erreichen der oberen Oktave erfolgt nur durch Erhöhen des Anblasdruckes. Ein Griffloch an der Unterseite, wie bei der Blockflöte, gibt es nicht.
Grifftabelle für die C-Dur-Tonleiter
Tin Whistle in C-Dur
Die Abstände der Grifflöcher sind in der Tabelle dargestellt. Die für den Bau wichtigen Werte sind fett markiert.
Das PN16-PVC-Installationsrohr gibt es in Baumärkten in 2 m oder 3 m Länge. Aus dem 2-m-Rohr lassen sich 6 Stücke mit 29,2 cm Länge sägen.
Freeware-Utilities als Hilfsmittel
Um die Korrektheit der Tonhöhen unserer Tin Whistle zu prüfen, eignen sich die Programme Audacity und SweepGen. Die Aufnahme des Flötentons mit Audacity und die Analyse ist sehr schnell gemacht: Menüpunkt Analyse / Frequenzanalyse.
Mit dem Cursor fährt man über die erste Spitze, das ist die Grundfrequenz, die anderen Peaks interessieren hier nicht, das sind die entstandenen Obertöne. Der Eintrag hinter Peak, im Beispielbild in der Bilderstrecke 703 Hz, liefert die ungefähre Frequenz des Tones.
Mit Audio SweepGen kann man leicht einen Sinuston zum Vergleich mit der Flöte erstellen. Die Einstellung Custom unter Frequency Range ermöglicht die Eingabe eines Frequenzbereiches, hier zwischen 500 und 550 Hz. Die Einstellung Manual unter Sweep Mode ermöglicht ein Verändern des Tones mit den Schiebereglern. Darunter wird die aktuelle Frequenz angezeigt.
Dabei ist zu beachten: Die Flöte ist ein transponierendes Instrument, deshalb erklingt ein Ton genau eine Oktave höher als notiert. Der Kammerton a' ist seit 1939 auf 440 Hz festgelegt. Damit ist die Frequenz für das a'' unserer Flöte 880 Hz.
Mehr Infos
Vorab-Leseprobe aus Make 3/16
Diese Bauanleitung ist eine Vorab-Veröffentlichung – eine erweiterte Fassung des Artikels erscheint in der Make-Ausgabe 3/16, die ab 16. Juni 2016 im Zeitschriftenhandel zu bekommen ist. Im Heft werden zusätzlich noch die physikalischen Grundlagen erläutert – unter anderem, wie die Zahlen in der Tabelle mit den Grifflochabständen zustande kommen und was die anderen Werte in der Tabelle bedeuten.
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