Spielbergs Web-Entertainment-Firma gibt vor dem Start auf
Noch bevor das Entertainment-Unternehmen Pop.com mit dem Ausbau eines groß angekündigten Internetdienstes begann, gab die Firma ihre Internetpläne jetzt wieder auf.
"Das Internet bietet als Unterhaltungsmedium ein unbegrenztes Potential", hatte der Regisseur Steven Spielberg noch vor kurzem erklärt. Doch noch bevor sein Entertainment-Unternehmen Pop.com mit dem Ausbau eines groß angekündigten Internetdienstes begann, gab die Firma ihre Internetpläne jetzt wieder auf.
Vorgesehen war, dass Pop.com Live-Übertragungen, Animationen und Unterhaltungsvideos fürs World Wide Web produzieren und auch selbst senden sollte. Als Allianz von Spielbergs DreamWorks Filmstudios, die beispielsweise auch "Chicken Run" oder "American Beauty" produzierten, und Ron Howards Firma Imagine Entertainment hatte der Firmenplan bereits vielfach für Aufsehen gesorgt. Umso mehr als die Firma auch vom Microsoft-Mitgründer Paul Allen und dem früheren Disney-Manager Kenneth Wong mitfinanziert war. Auch die Schauspieler Eddie Murphy und Steve Martin hatten ihre Mitarbeit in Aussicht gestellt. Insgesamt umfasste die Crew des Projekts 80 Angestellte. Diesen wurde nun zum Ende nächster Woche gekündigt.
Die Nachricht über die Selbstaufgabe von Pop.com sorgte vor allem in Hollywood, dem Sitz des Unternehmens, für Aufregung. Zukunftsängste wurden laut angesichts der unverhofften Krise im Internet-Entertainment-Bereich. Wenn nicht einmal berühmte Regisseure wie Spielberg, der unter anderem "Schindlers Liste" und "Saving Private Ryan" gedreht hat, und Howard, auf den "Apollo 13" zurückgeht, eine Web-Entertainment-Firma auf den Weg bringen können, dann stehe es schlecht um die Zukunft der Unterhaltungsbranche, so die Befürchtung. (mbb)