EInk stellt farbiges E-Paper-Display mit Monitorauflösung vor

EInk zeigt auf der Display Week erstmals ein 20-zölliges Vollfarb-Display mit farbigen Pigmenten. Dank der einzeln ansteuerbaren Farbpigmente erreicht das reflektive E-Paper ausgezeichnete 150 dpi und damit eine für Monitore übliche Pixeldichte.

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Farbiges E-Paper-Display zeigt Monitorauflösung
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Für das auf der Display Week präsentierte farbige E-Paper-Display verwendet Branchenprimus EInk erstmals rote, grüne und blaue Pigmente für ein Vollfarb-Display. Bislang nutzte das Unternehmen für seine farbigen Elektrophorese-Schirme Farbfilter an einem Graustufendisplay. Die Filter reduzieren die mögliche Auflösung deutlich, da man darin pro farbigem Bildpunkt drei (RGB) beziehungsweise vier Sub-Pixel (RGBW) benötigt.

Das jetzt vorgestellte Vollfarb-Display zeigt eine Auflösung von 2500 × 1600 Pixeln. Damit würde es sich für extrem energieeffiziente Monitore eignen, an denen vor allem textlastige Arbeiten anstehen – die Elektrophorese-Dispalys benötigen nur Strom, wenn sie ihren Inhalt wechseln. Für die Videowiedergabe dürfte die Schaltgeschwindigkeit des E-Paper-Displays aber zu gering sein.

Die Pigmente der ACeP (Advanced Color ePaper) genannten Technik können entweder in winzigen Kapseln oder in kleine Becher eingebracht und dann über eine in Displays übliche Transistormatrix angesteuert werden. Der Energiebedarf der vollfarbigen EInk-Displays bleibe ebenso niedrig wie bei den monochromatischen Varianten, versicherte das Unternehmen. Da es sich um reflektive Displays handele, seien auch die farbigen Varianten unter hellem Sonnenlicht gut ablesbar. Dabei sollen die farbigen Pigmente kräftigere Farben erlauben, da Licht schluckende Farbfilter über dem Display entfallen.

Das Besondere an der ACeP-Variante: Alle Pigmente liegen in einer gemeinsamen Backplane statt nach Grundfarben sortiert in Ebenen übereinander. Das erlaubt nach Angaben des Unternehmens eine kostengünstigere Fertigung als die gestapelten Varianten. Schwierig war unter anderem die gezielte Ansteuerung der einzelnen Farben beziehungsweise Farbpigmente und die Wahl des passenden Materials.

Vor einigen Jahren hatte sich auch Bridgestone an E-Paper-Displays mit farbigen Pigmenten versucht: Zwar hatte der Reifenhersteller tatsächlich Vollfarb-Displays mit seiner Liquid Powder genannten Technik produziert und beispielsweise als Preisschilder und Werbedisplays für Supermärkte angeboten, den Bereich nach einiger Zeit aber mangels kommerziellem Erfolg wieder eingestellt.

Vor zwei Jahren präsentierte EInk auf der Display Week einen farbigen 80-Zentimter-Schirm mit 1280 × 720 Pixeln, der allerdings noch Farbfilter nutzte. An diesem wurde deutlich, dass sich die Auflösung gegenüber der monochromen Variante sichtbar verschlechterte – das zu Grunde liegende Graustufendisplay zeichnete dank viermal so hoher Auflösung (2560 × 1440 Pixel) deutlich feinere Bilder. (uk)