Prototyp: Kamera macht multispektrale Aufnahmen mit nur einer Optik

Für Anwendungen, die spektral breitbandige Bildinformationen benötigen, hat das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme eine hochauflösende Kamera mit mehreren Detektoren hinter einer Optik entwickelt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 11 Kommentare lesen
Multispektrale Kamera mit nur einer Optik
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Kersten Auel

Das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS) in Dresden hat eine hochauflösende Kamera mit mehreren Detektoren hinter einer Optik entwickelt. Der infrarote Spektralbereich mit Wellenlängen oberhalb einiger Mikrometer ist für diverse Einsatzbereiche von Kameras interessant. Er liefert Informationen, die im sichtbaren Bereich nicht wahrnehmbar sind. Nützlich sind diese Daten beispielsweise in der Feldüberwachung oder in der Qualitätsprüfung der Elektronikproduktion.

Bisher kommen für die Erfassung unterschiedlicher Spektralbereiche angepasste Optiken zum Einsatz, da beispielsweise klassische Gläser keine Infrarotstrahlen durchlassen. Daher verwenden momentan erhältliche Systeme unter anderem Linsen aus teuren Halbleitermaterialien und nehmen das Bild mit mehreren Kameras aus unterschiedlichen Richtungen auf. Da der Bildausschnitt im Sucher und das resultierende Foto meist nicht genau übereinstimmen, ist eine aufwendige Nachbearbeitung der Bilddaten erforderlich.

Die Multispektralkamera des IPMS zeigt das Bild im sichtbaren und infraroten Spektralbereich.

(Bild: Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme)

Die neue, in Dresden entwickelte Kamera soll multispektrale Aufnahmen ohne solche Parallaxenfehler machen. Dazu setzen die Forscher mehrere Bildsensoren für unterschiedliche Spektralbereiche hinter ein gemeinsames Objektiv. Die spezielle Schiefspiegeloptik vermeidet chromatische Aberrationen und Zentralabschattungen. Die Bilder müssen nicht mehr nachbearbeitet werden.

Einen ersten Prototyp, der Objektiv und Bildsensoren mit Elektronik und Software integriert, wollen die Fraunhofer Forscher auf der Optatec in der zweiten Juni-Woche in Frankfurt vorstellen. (ka)