Datenrettungsunternehmen fusionieren
Die beiden Datenrettungsunternehmen Vogon und Ibas wollen sich zum größten europäischen Datenretter zusammenschließen.
Das britische Datenrettungsunternehmen Vogon und sein zum US-Sicherheitsexperten Norman gehörender norwegischer Konkurrent Ibas wollen fusionieren. Zusammen steigen beide Unternehmen damit nach eigenen Angaben zum größten Anbieter für Datenrettung in Europa auf. Firmen wie Vogon oder Ibas sind darauf spezialisiert, Daten von havarierten, beziehungsweise nahezu zerstörten Speichermedien wie Festplatten, magneto-optischen Medien oder Bändern zu rekonstruieren.
Zur Durchführung der Fusion wird Ibas alle Vogon-Anteile übernehmen, wobei die bisherigen Eigner als Ausgleich neu herausgegebene Ibas-Anteile erhalten. Die Bewertung der Firmen steht zwar noch nicht fest, jedes wird aber voraussichtlich 45 bis 55 Prozent des Gesamtvolumens ausmachen. Beide Unternehmen wollen bis spätestens 1. Februar 2001 ein endgültiges Abkommen unterschreiben.
Vogon, neben Datenrettung auf Datenkonvertierung und EDV-Beweissicherung spezialisiert, rechnet für das laufende Geschäftsjahr bei einem Umsatz von rund 6,9 Millionen Euro mit einem Betriebsgewinn von knapp einer Million Euro. Ibas erwartet rund 6,1 Millionen Euro Umsatz und rund 740.000 Euro Gewinn. Zusammen beschäftigen die beiden Firmen, die außerhalb ihrer Heimatländer Niederlassungen in Schweden, Dänemark, Finnland, Deutschland, den Beneluxländern und den USA haben, über 100 Angestellte.
Arve Saghaug, Geschäftsführer von Ibas, soll das fusionierte Unternehmen leiten; für Gordon Stevenson, Chef von Vogon, ist der Posten des stellvertretender Geschäftsführer und Leiter der Technik vorgesehen. Die Firmenzentrale wird im norwegischen Kongsvinger liegen. Ziel sei, das neue Unternehmen innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre an die Börse zu bringen.
Zu der Technik und den Geschäftsfeldern von Datenrettungsunternehmen siehe auch den entsprechenden Artikel im Datenrettungsschwerpunkt der c't-Ausgabe 6/2000. (chr)