Apple erwägt offenbar Kauf von Medienkonzern

Um den Umsatz mit Abo-Diensten auszubauen, will der iPhone-Hersteller einem Bericht zufolge tiefer in die Unterhaltungsindustrie einsteigen. Das Unternehmen sei auf der Suche nach einem Video-Streaming-Anbieter.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Time Warner

(Bild: dpa, Jason Szenes)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple will das hauseigene Inhalteangebot ausbauen: Dafür hat sich der Konzern nach Informationen der Financial Times auf die Suche nach möglichen Übernahmekandidaten wie etwa Video-Streaming-Anbietern begeben. Apples Content- und Cloud-Chef Eddy Cue habe im vergangenen Jahr sogar den Aufkauf von Time Warner bei einem Treffen mit Managern des Medienkonzerns unterbreitet – die Gespräche seien aber in einem vorläufigen Stadium verblieben.

Zu Time Warner gehört das Filmstudio Warner Brothers ebenso wie der populäre Kabelkanal HBO, der Serien wie "Game of Thrones" produziert. An der Börse war Time Warner zuletzt rund 60 Milliarden Dollar wert.

Als besonders interessant für Apple gelten aber Streaming-Anbieter wie etwa Netflix, die Inhalte aus verschiedenen Quellen bereitstellen, merkt die Wirtschaftszeitung an. Ähnlich wie Amazon und Netflix wolle Apple zudem verstärkt eigene Inhalte produzieren und habe dafür Investitionen von "mehreren hundert Millionen Dollar pro Jahr" vorgesehen. Erste TV-Serien – unter anderem mit Dr. Dre – sind vorausgehenden Berichten zufolge bereits in Arbeit sein.

Apple hat das Milliarden-Geschäft mit Diensten jüngst in den Vordergrund gestellt – die iPhone-Verkäufe waren im vergangenen Quartal erstmals rückläufig. Apple-Chef Tim Cook zeigte sich sehr zufrieden mit dem Einstieg in den Musik-Streaming-Markt, Apples "erstem Abo-Geschäft". Der Dienst zählt inzwischen 13 Millionen zahlende Nutzer. Auch größere Übernahmen als der 3-Milliarden-Dollar-Kauf von Beats Music seien denkbar, so Cook.

Seit Jahren wird angenommen, dass Apple an einem hauseigenen TV-Dienst arbeitet. Offenbar ist der Konzern mit verschiedenen Konzepten stets am Widerstand der Inhalteanbieter gescheitert – die Medienunternehmen hätten Angst vor Apples Marktmacht und befürchten, dass ein derartiger Deal die bestehenden Einnahmen aus dem Pay-TV-Geschäft schmälern. (lbe)