Astro-Landschaftsaufnahmen

Sternenhimmel und Landschaft in einem Bild scheinen sich auf den ersten Blick gegenseitig auszuschließen. Für Astroaufnahmen benötigt man absolute Finsternis, für Naturporträts wünscht man sich hingegen reichlich Licht. Dass man beides in einer Aufnahme vereinigen kann und dazu noch fantastische Bilder bekommt, zeigen die Fotografien von Helmut Schnieder.

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Lesezeit: 24 Min.
Von
  • Helmut Schnieder
Inhaltsverzeichnis

Im Herbst 2009 entdeckte ich eine Astro- Landschaftsaufnahme des Iraners Babak Tafreshi, welche die Sommermilchstraße über Sanddünen in Südalgerien zeigte. Damals war ich so beeindruckt, dass ich lange über die möglichen Entstehungsdaten dieses Fotos nachgegrübelt habe und fragte mich, ob ich mit meiner vorhandenen Ausrüstung ähnliche Fotos auch in Deutschland machen könnte.

Durch die dichte Besiedlung wird in Mitteleuropa automatisch Lichtsmog erzeugt, der starke Auswirkungen auf die Qualität des Nachthimmels hat. Mein persönliches Glück, im dünnbesiedelten Wendland zu wohnen, kam mir dann beim ersten Nachteinsatz zu Gute. Im Januar 2010 stellte ich zum ersten Mal die Empfindlichkeit meiner Vollformat-Kamera mit angeflanschtem 24-mm-Objektiv auf ISO 3200, die Blende auf f/2.0 und die Verschlusszeit auf eine Belichtungsdauer von 15 Sekunden.

Vor Ort war es 30 Millionen Mal dunkler als an einem hellen Sommertag. Gespannt wartete ich auf das Ergebnis nach der unvorstellbar langen Belichtungszeit und kam dann aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die 25 Meter hohe Eiche und darüber ein sternenreicher blauer Winterhimmel waren eindrucksvoll auf dem Kameradisplay zu sehen.