Airbus A400M: Verteidigungsministerin verlangt Schadenersatz für verspätete Auslieferung

Schadenersatzleistungen seien vertraglich klar geregelt, sagte Ursula von der Leyen auf der Luftfahrtmesse ILA in Schönefeld.

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Airbus A400M: Verteididungsmininsterin verlangt Schadenersatz für verspätete Auslieferung

(Bild: Airbus)

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Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen verlangt vom Luftfahrt- und Rüstungsunternehmen Airbus Schadenersatz für die Verzögerungen beim Transportflugzeug A400M. "Es ist gut in diesem Fall, dass wir einen sehr handfesten Vertrag haben, in dem Schadenersatzleistungen ganz klar geregelt sind", sagte die CDU-Politikerin am Donnerstag auf der Luftfahrtmesse ILA in Schönefeld bei Berlin. Der Hersteller sei verpflichtet, für jeden Tag zu zahlen, den die Flieger zu spät kämen. "Wir werden auch diese Schadenersatzansprüche geltend machen."

Die Bundeswehr hatte die erste A400M im Dezember 2014 mit jahrelanger Verspätung erhalten. Das Ministerium schätzt die Verzögerungen des Projekts in seinem aktuellen Rüstungsbericht bis zum Jahr 2019 auf 107 Monate, also fast neun Jahre. Die Kostensteigerung beträgt demnach 1,47 Milliarden Euro oder 18 Prozent.

Zuletzt hatten Probleme mit den Triebwerken und Risse am Rumpf für Schlagzeilen gesorgt. Inzwischen hat Airbus vier Exemplare an die Bundeswehr übergeben. Insgesamt hat Deutschland 53 bestellt. Die neuen Turboprop-Maschinen sollen die bis zu 48 Jahre alten "Transall"-Transporter (C-160) ablösen. In den Jahren 2018 und 2019 sowie dann wieder ab 2021/22 sind nun Lücken beim Lufttransport zu erwarten. Die sollen durch eine engere Kooperation mit Bündnispartnern ausgeglichen werden.

"Die Bundeswehr plant weiter mit dem A400M", betonte von der Leyen. Aber die aktuellen technischen Probleme seien "natürlich schlechte Nachrichten". Der Hersteller müsse nun zügig ein umfassendes Konzept zur Behebung dieser Probleme vorlegen.

Der Militär-Airbus A400M (12 Bilder)

Ein A400M
(Bild: Airbus)

(anw)