Fehlerhafte Gainward-Grafikkarten im Umlauf
Wenn eine Gainward-Grafikkarte bei höheren Auflösungen nur noch Matsch auf den Schirm bringt, sollte man sie schnellstens an den Hersteller zurückschicken.
Dem Grafikkarten-Produzenten Gainward sind etwa 500 falsch bestückte GeForce2-MX-Karten "durchgerutscht". Dies bestätigte Hans-Wolfram Tismer, Sprecher der Europa-Niederlassung des taiwanischen Herstellers in Grafelfing, gegenüber c't. Diese Grafikkarten seien auf der automatischen SMD-Anlage aus einem falsch beschrifteten Bauteile-Gurt bestückt worden. Bei Gainward habe man diesen Zuliefererfehler nicht sofort bemerkt, weil die Qualitätskontrolle die Karten angeblich nur bei 800 × 600 Bildpunkten testete. Die falschen Filterschaltungen an den Ausgängen würden sich aber erst ab Auflösungen von 1024 × 768 Bildpunkten und Frequenzen über 80 Hz deutlich bemerkbar machen. Die interne Kontrolle prüfe jetzt auch bei höheren Auflösungen, teilte Tismer mit.
300 der fehlerhaften Karten konnte Gainward unmittelbar bei einem britischen OEM-Hersteller einsammeln, aber rund 200 gelangten ab Mitte November in den europäischen Einzelhandel. Inzwischen haben bereits etliche Betroffene von dem Angebot des Herstellers Gebrauch gemacht, die Karte kurzerhand auszutauschen. Allerdings bietet Gainward diesen Umtausch nur auf direkte Nachfrage an.
Wer glaubt, eine der unscharfen Grafikkarten erwischt zu haben, sollte schnell handeln und sich per E-Mail an sales@gainward.de wenden. Denn bei Gainward läuft die Produktion der mit 5,5-Nanosekunden-Speicher bestückten Karten demnächst aus. Ab Anfang Februar will das taiwanische Unternehmen seine GeForce-Karten mit 4,8-Nanosekunden-Chips bestücken, die mit entsprechend höheren Taktfrequenzen arbeiten können. (law)