Hermes testet Zustellung per Liefer-Roboter

Mit bis zu 6 km/h soll das Roboter-Lieferwägelchen des Startups Starship größtenteils autonom über Gehwege zockeln und Pakete ans Ziel bringen. Logistikriese Hermes will das in Deutschland testen.

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Hermes testet Zustellung per Liefer-Roboter

(Bild: Starship)

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Der Paketdienst Hermes will die Zustellung mit Liefer-Robotern des Anbieters Starship ausprobieren. Ein erster Pilottest in Deutschland solle im Sommer starten, kündigten die Unternehmen am Freitag an. Der Ort sei noch offen. Hermes unterstütze Starship als exklusiver Logistikpartner in Deutschland finanziell und mit Infrastruktur.

Die 50 cm hohen und 70cm langen Starship-Roboter können bis zu 15 Kilogramm auf eine Entfernung von fünf Kilometern befördern. In Zukunft sollen sie vollautomatisch auf den Gehwegen unterwegs sein. Das Gerät erfasst seine Umgebung dafür mit neun Kameras. Bei bisherigen Tests an anderen Ländern wurden die Roboter meist noch von Menschen mitgesteuert, später soll ein Mitarbeiter über das Internet 50 bis 100 der Fahrzeuge überwachen und notfalls eingreifen können. Starship peilt Kosten von rund einem Dollar pro Zustellung an.

Auf seinen sechs Rädern soll der elektrisch betriebene Roboter 50 Zentimeter hohe Roboter Geschwindigkeiten bis zu 6 km/h erreichen. Seine Ladung wird in einem Innenfach verstaut, das durch ein Sicherheitsschloss, Überwachungskameras und PIN-Code-Abfrage vor unbefugtem Zugriff geschützt sei. Bei gewaltsamer Öffnung löst der Roboter Alarm aus und verständigt seinen Operator. Dank GPS-Modul sei auch die Position des Roboters jederzeit nachverfolgbar.

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Beim Test sollen die Roboter in einem Hermes-Paketshop beladen und mit Strom versorgt werden und von dort aus in ihrem 5-Kilometer-Radius ausliefern. Der Roboter soll sich vor allem auf Gehwegen fortbewegen; Radwege und Straßen werden nur nach Rücksprache mit dem Operator gekreuzt. Zebrastreifen und Ampeln soll das System selbst erkennen können. So will man eine möglichst automatisierte Zustellung binnen 30 Minuten nach Auftrag durch den Kunden schaffen. Geliefert wird dann an die Haustür, Kunde und Roboter sollen dabei über eine App miteinander kommunizieren.

In Deutschland gibt es noch keine Regelungen für den Betrieb solcher Roboter, deswegen sind für Tests auf der Straße Ausnahmegenehmigungen erforderlich. Der Handelskonzern Metro zeigte diese Woche ein Starship-Gefährt auf dem Firmengelände. Bisherige Tests in London, Talinn sowie den USA seien erfolgreich verlaufen. Auch andere Anbieter arbeiten an solchen Lösungen: So testete die Pizza-Kette Domino's einen eigenen Liefer-Roboter in Neuseeland. (Mit Material der dpa) / (axk)