Symantec kauft BlueCoat für mehr als 4 Milliarden US-Dollar

Der weltgrößte Anbieter von Sicherheitssoftware kauft eine umstrittene Sicherheitsfirma: Symantec bezahlt für BlueCoat und einen neuen Chef insgesamt 4,65 Milliarden US-Dollar. Die Übernahme soll noch 2016 abgeschlossen werden.

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Symantec

(Bild: Symantec)

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Von
  • dpa

Der IT-Sicherheitsanbieter Symantec kauft sich für 4,65 Milliarden US-Dollar (gut 4,1 Milliarden Euro) einen neuen Chef. Für diesen Betrag kauft das US-Unternehmen – verantwortlich unter anderem für Norton Antivirus – den Rivalen BlueCoat und holt dessen Lenker Greg Clark zu sich an die Spitze. Der Deal soll im dritten Quartal abgeschlossen werden, teilte das Unternehmen am Sonntag mit.

Symantec ist mit seinen Antivirus-Programmen der weltgrößte Anbieter von Sicherheitssoftware, muss sich aber auf einen massiven Wandel des Marktes einstellen. Das Unternehmen fiel bei der Entwicklung neuer Abwehrtechniken gegen ernste Bedrohungen zum Teil gegen hinter Konkurrenten wie Palo Alto Networks oder FireEye zurück.

BlueCoat hat Software im Angebot, die etwa Kundendaten in der Cloud sichert, bei der Entdeckung von Hackern hilft und verschlüsselten Datenverkehr im Netzwerk managen kann. In den vergangenen Jahren gab es dabei immer wieder Kritik, Software von BlueCoat werde in Ländern wie Syrien, China oder Iran eingesetzt, um den Internet-Verkehr zu überwachen. Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass sich BlueCoat eben von Symantec ein Intermediate-CA-Zertifikat ausstellen ließ. Damit hätte die Firma eigene Zertifikate auf beliebige Domains ausstellen können.

Der Finanzinvestor Bain Capital, der Blue Coat kontrolliert, will 750 Millionen Dollar aus dem Verkaufserlös in das fusionierte Unternehmen stecken. Mit Silver Lake will ein weiterer Finanzinvestor sein Engagement auf eine Milliarde Dollar verdoppeln. Symantec baut die anvisierten jährlichen Kosteneinsparungen von 400 Millionen Dollar nun um 150 Millionen aus. (mho)