Wasser- oder Luftkühlung?

Zurzeit plane ich die Zusammenstellung eines möglichst leisen Rechners. In Bezug auf die Kühlung bin ich ins Grübeln geraten, ob eine Wasserkühlung nicht vielleicht leiser arbeitet als eine Luftkühlung. Stimmt das?

Die Tests von Wasserkühlungen in den letzten Jahren haben regelmäßig gezeigt, dass Wasserkühlungen für den Hauptprozessor sehr viel teurer sind als leise Luftkühler, aber – schon wegen der Geräusche der Pumpe – nicht unbedingt leiser. Auch unsere Konfigurationsvorschläge für Selbstbaurechner (zuletzt in c't 25/07) belegen, dass luftgekühlte und preiswerte PCs bei geschickter Konfiguration so leise arbeiten, dass eine Wasserkühlung im Allgemeinen keinen relevanten Vorteil bringen würde.

Ein Wasserkühlsystem kann einer Luftkühlung jedoch überlegen sein, wenn vergleichsweise hohe Wärmeleistungen abgeführt werden müssen, etwa beim Übertakten von Prozessoren. Vor allem kann eine Wasserkühlung mehrere gleichzeitig angeschlossene Hochleistungskomponenten leise kühlen, beispielsweise einen (übertakteten) Quad-Core-Prozessor, den Mainboard-Chipsatz und mehrere High-End-Grafikkarten in SLI- oder CrossFire-Verschaltung.

Wasserkühlsysteme mit ausreichend leistungsfähiger Pumpe, großflächigem Radiator (Wasser/Luft-Wärmetauscher) sowie mehreren Kühlern für CPU, GPU und Chipsatz-Northbridge sind allerdings recht teuer und benötigen eine vergleichsweise aufwendige Montage. Dabei ist unbedingt sicherzustellen, dass Komponenten wie Grafik-Speicherchips sowie die Spannungswandler auf Mainboard und Grafikkarte(n), die gewöhnlich vom Luftstrom der CPU- beziehungsweise GPU-Kühler mit erfasst werden, nicht überhitzen; manchmal sind deshalb zusätzliche Lüfter nötig.

Eine Wasserkühlung kann also bei High-End-Systemen einer Luftkühlung überlegen sein; bei eher gewöhnlicher PC-Konfiguration kommt man aber sehr viel billiger zu einem leisen Rechner, wenn man beim Einkauf von Netzteil, Grafikkarte und CPU-Kühler besonders leise Exemplare wählt. (ciw) (ciw)