iOS 10: App-Zugriff auf Musikbibliothek nur noch mit Zustimmung

Apple erweitert die Datenschutzeinstellungen in iOS 10: Apps können künftig nicht mehr heimlich die Musikbibliothek des Nutzers abfragen – und dies etwa für Werbezwecke missbrauchen.

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Apple Musikstreaming

(Bild: dpa, Daniel Bockwoldt)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Leo Becker

In iOS 10 benötigen Apps die Zustimmung des Nutzers bevor sie auf dessen Musikmediathek zugreifen können. Entwickler müssen zudem ausführen, warum sie eine Berechtigung dafür möchten. Fehlt diese Begründung wird die App beim Zugriffsversuch beendet, betont Apple in der aktualisierten Entwickler-Dokumentation.

Damit nimmt Apple die Musiksammlung in die stetig wachsende Zahl der iOS-Datenschutzeinstellungen auf, die eine einmalige Zustimmung des Nutzers erfordern. Dazu zählt unter anderem der Abruf des Standortdaten und das Einsehen von Kontakten, Terminen und Fotos, ebenso wie der Zugriff auf Kamera, Mikrofon und Gesundheitsdaten.

Derzeit ist es Apps möglich, die gesamte Musikmediathek zu erfassen und Informationen darüber an einen Server zu übermitteln – ohne dass der Nutzer dies erfährt. Die Metadaten der Musiksammlung können etwa für Werbezwecke missbraucht werden, auch ein Nutzer-Tracking über Apps eines Anbieters hinweg ist so möglich, schließlich ist jede Musikbibliothek gewöhnlich einzigartig.

Mit iOS 9.3 hat Apple bereits einen ersten Zugriffsschutz für die Musikmediathek integriert, dieser deckt allerdings nur einen spezifischen Anwendungsfall ab: Apps, die mit Apple Music interagieren wollen, müssen dafür erst um Zustimmung bitten. (lbe)