Google gründet KI-Forschungszentrum in Zürich

Google macht Zürich zu einem Zentrum seiner KI-Forschung. Hier will der Konzern Techniken entwickeln, die menschlichem Lernen und menschlicher Wahrnehmung nachempfunden sind. Sie sollen insbesondere die Spracherkennung verbessern.

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Künstliche Intelligenz: Google gründet Forschungszentrum in Zürich
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Google errichtet in Zürich einen Forschungsschwerpunkt für Künstliche Intelligenz. Das "Google Research Europe"-Team soll Techniken erforschen und entwickeln, die dem menschlichen Lernen und menschlicher Wahrnehmung nachempfunden sind. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Spracherkennung.

Standort und Ausrichtung sind nicht willkürlich gewählt, denn Google betreibt in Zürich bereits die größte Entwicklungsabteilung außerhalb der USA. Sie baute unter anderem den Knowledge Graph sowie die Kommunikationstechnik für den Messenger Allo. Die neue Gruppe soll aus mehreren hundert Wissenschaftlern bestehen, Google hofft mit diesem europäischen Standort die Elite der hiesigen technischen Universitäten anzuziehen.

Mit maschinellem Lernen und insbesondere neuronalen Netzen haben Forscher in den letzten Jahren Meilensteine in der Bild- und Spracherkennung gesetzt. Die Initialzündung ging von Google mit seinem "Katzendetektor" aus – einem neuronalen Netz, das aus Millionen von Beispielbildern selbstständig charakteristische Merkmale extrahieren konnte, um Katzen in Bildern zu erkennen. Mittlerweile unterscheiden solche neuronalen Netze tausende Kategorien.

Seitdem hat sich das als Suchmaschine erfolgreich und mit Werbung groß gewordene Google zu einem Zentrum des Maschinellen Lernens entwickelt, das hochkarätige KI-Forscher anzieht wie ein Magnet. Sie entwickeln unmittelbar nutzbare Techniken zur Bild- und Spracherkennung oder loten generell die Grenzen des Machbaren aus. Zu Letzteren gehört das jüngst erworbene Start-up DeepMind, das mit seinem überraschend souveränen Go-Computer AlphaGo die Szene in einer Mischung aus Faszination und Schockstarre zurückgelassen hat. (atr)