Bitkom warnt vor Umsatzverlusten durch Brexit

Großbritannien ist einer der wichtigsten Absatzmärkte für ITK-Produkte aus Deutschland. Verlassen die Briten die Europäische Union, drohen der deutschen ITK-Branche empfindliche Umsatzeinbußen, prophezeit der Digitalverband Bitkom.

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Die Queen

In Großbritannien ist die Queen inzwischen wohl die Einzige, die sich nicht zum Brexit geäußert hat.

(Bild: dpa, Chris Jackson)

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Von
  • Kamil Artur Nowak

Votiert Großbritannien am kommenden Donnerstag gegen den Verbleib in der EU, ist laut Digitalverband Bitkom mit einem empfindlichen Exportrückgang von Produkten deutscher Informations- und Telekommunikationsunternehmen (ITK) ins Vereinigte Königreich zu rechnen. Der sogenannte Brexit würde den Ausschluss Großbritanniens aus dem europäischen Binnenmarkt bedeuten und umfangreiche Neuverhandlungen über den Warenaustausch nach sich ziehen. Für die Branche ist Großbritannien der zweitwichtigste Handelspartner nach Frankreich.

Im Jahr 2015 exportierte Deutschland ITK-Waren und Unterhaltungselektronik im Wert von 2,9 Milliarden Euro auf die Insel, in umgekehrter Richtung flossen Güter mit einem Volumen von 1,2 Milliarden Euro. Damit gingen rund 8 Prozent aller deutschen ITK-Ausfuhren ins Vereinigte Königreich. Der Bitkom befürchtet als Folge eines Ausscheidens der Briten Handelshemmnisse für deutsche Unternehmen und sieht auch die Freizügigkeit für Arbeitnehmer in Gefahr.

Dagegen könnte ein Verbleib der Briten der europäischen Digitalbranche neuen Auftrieb verleihen. Der Hauptgeschäftsführer des Bitkom Bernhard Rohleder sagt außerdem: "Auch unabhängig von konkreten wirtschaftlichen Folgen wäre ein klares Ja der Briten für den Verbleib in der EU das richtige Signal für ein starkes digitales Europa". (kan)