Roboterschwärme im Lager

Frederick Brantner (32) will die Logistik umkrempeln.

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Von
  • Joseph Scheppach

Der mannshohe Aluminiumkasten schnurrt an einem Regal entlang. Vor einem Bücherstapel bleibt der Roboter stehen, fährt eine Greifschiene über das oberste Buch hinweg und zieht es vom Stapel. Toru – japanisch für "greifen" – heißt der mobile, wahrnehmungsgesteuerte Regalroboter. "Bisher war es nur möglich, mit Robotern ganze Kisten oder Paletten zu holen", erklärt Frederik Brantner, Geschäftsführer des Münchner Unternehmens Magazino.

"Jetzt können sie auch ein einzelnes Objekt aus einer Kiste oder einem Regal zur Werkbank oder zur Versandstation bringen", so der 32-Jährige. Per WLAN bekommt Toru mitgeteilt, wo welches Produkte lagert, wie groß und wie schwer es ist. Mithilfe der eingebauten 2D- und 3D-Kameras sowie eines Laserscanners erkennt er das Produkt – etwa ein Buch. Bald soll Toru zudem einen flexiblen Arm erhalten, damit er etwa auch ein loses T-Shirt greifen kann.

Derzeit übt Toru beim Buchdistributor Sigloch, wie er ein kleines Taschenbuch oder ein schweres Lexikon greifen muss. Sein neues Wissen kann er an eine Datenbank weitergeben, sodass andere Torus seine Erfahrungen nutzen können. "Roboter, die vernetzt im Schwarm agieren, werden die Logistik in allen Unternehmen fundamental verändern", ist Brantner überzeugt. (bsc)