Der deutsche Apfel glänzt
Während Apple in den USA in den letzten Wochen herbe Rückschläge hinnehmen musste, kann die deutsche Niederlassung mit blitzsauberen Zahlen aufwarten.
Während Apple in den USA in den letzten Wochen herbe Rückschläge hinnehmen musste, kann die deutsche Niederlassung mit blitzsauberen Zahlen aufwarten. Im besten Geschäftsjahr seit ihrer Gründung konnte die Tochter in Feldkirchen 65 Prozent mehr Rechner absetzen und liegt damit deutlich vor den USA. Dort stiegen die Stückzahlen nur um runde 23 Prozent.
Auch der Umsatz in Deutschland legte 62 Prozentpunkte zu. Der Marktanteil von Apple Deutschland erreicht 2,4 Prozent, vor zwei Jahren waren es nur 1,5 Prozent. Laut Reiner Deichmann, seit dem Weggang von Peter Dewald Ende August Interims-Chef der deutschen Niederlassung, vervierfachte sich der Anteil der Privatanwender gegenüber 1998 überproportional auf 3,4 Prozent. Auch Europa-Chef Pascal Cagni zeigte sich von den deutschen Zahlen beeindruckt: Deutschland sei Apples wichtigster europäischer Markt, ließ er erst letzte Woche auf einer Pressekonferenz verlauten. Apple Deutschland widerlegt mit diesen Zahlen die Behauptungen der eigenen Konzernzentrale und der Branche: Die großen Computer-Hersteller hatten nämlich in den letzten Wochen den schleppenden PC-Absatz in Europa mit dafür verantwortlich gemacht, dass die abgelaufenen Geschäftsquartale hinter den Erwartungen zurück geblieben sind, auch wenn Marktforschungsinstitute diesen Abwärtstrend bisher nicht bestätigen konnten.
Apples schwache Absätze scheinen eher hausgemacht. Als das Unternehmen Ende September eine Gewinnwarnung verbreitete, machte Finanzchef Fred Anderson auch den schwachen Absatz des Design-Computers PowerMacintosh Cube und die stagnierenden Umsätze im Bildungsbereich für die Situation verantwortlich. Zumindest, was den Würfel-Mac angeht, hat Apple bereits reagiert: Im Bundle mit einem Bildschirm senkte Apple in einer bis Jahresende befristeten Aktion den Preis um 750 Mark. (adb)