US-Luftfahrt: Regeln für kommerziell genutzte Drohnen veröffentlicht

Die US-amerikanische Luftfahrtbehörde hat Regeln für kommerziell genutzte kleine unbemannte Fluggeräte (UAS) bis 25 Kilogramm herausgegeben. Ohne Pilot in Sichtweite geht erst einmal nichts. Die Piloten müssen außerdem eine Zulassung erwerben.

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Kameradrohne

(Bild: dpa, Felix Frieler)

Lesezeit: 3 Min.
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Die US-amerikanische Luftfahrtbehörde (FAA) hat Regeln für den kommerziellen Einsatz von kleinen unbemannten Fluggeräten (UAS) wie etwa Drohnen herausgegeben, die nicht schwerer als 25 Kilogramm sind. Die Regeln treten im August 2016 in den USA in Kraft – 60 Tage nachdem die Vorschriften im US-Bundesregister veröffentlicht wurden.

Möchten Piloten ihre UAS für kommerzielle Zwecke nutzen, brauchen sie ein "remote pilot certificate" – sie müssen also einen Test für die Zulassung bestehen. Zudem nimmt die Luftfahrtbehörde einen Hintergrundcheck für die Piloten vor. Das Zertifikat muss nicht erbracht werden, falls die Piloten bereits eine Part 61-Piloten-Zulassung besitzen oder eine Person mit einem "remote pilote certificate" sie direkt beaufsichtigt. Die Kosten für das Zertifikat sollen laut Branchenverbänden bei ungefähr 150 US-Dollar liegen.

Darüber hinaus legen die Vorschriften fest, dass die Fluggeräte zukünftig nicht schneller als 100 Meilen pro Stunde (160 km/h) oder höher als 400 Fuß (rund 120 Meter) geflogen werden dürfen. Sie dürfen nicht außer Sichtweite des Piloten geraten und es gilt ein Nachtflugverbot. Die Sichtweite darf nur mit einer Brille oder Kontaktlinsen korrigiert werden, andere Hilfsmittel wie etwa Ferngläser sind ausgeschlossen.

Für die Piloten von kleinen kommerziell genutzten Fluggeräten gilt außerdem, dass sie die UAS nur in sehr dünn besiedelten Regionen von einem Fahrzeug aus steuern dürfen und dass keine zwei UAS gleichzeitig zu steuern sind. Die UAS sollen auch nicht über Menschen geflogen werden oder in einem überdachten Bereich. Laut FAA könne man allerdings Ausnahmen von diesen Regeln beantragen.

Wie der Verkehrsminister der USA, Anthony Foxx, anlässlich der Veröffentlichung erklärte, sei man Teil einer neuen Ära in der Luftfahrt. Mit der Hilfe von UAS könnten einige Jobs leichter und sicherer ausgeführt werden, so Foxx. Die FAA macht zudem geltend, dass laut Schätzungen der Industrie, mit Einsetzen der Regeln für kommerziell genutzte UAS, mehr als 100.000 Jobs innerhalb der nächsten 10 Jahre in den USA entstehen könnten und etwa 82 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet werden.

Modellflieger sind von den neuen Regeln für die kommerziell genutzten UAS bis 25 Kilogramm nach Angaben der Luftfahrtbehörde ausgenommen. Sie sollen sich weiterhin an die bisher geltenden Regeln für Modellflieger halten (siehe unter Section 336).

In Deutschland regt sich derzeit viel Ärger in der Modellfliegerszene. Verkehrsminister Alexander Dobrindt hatte im Jahr 2015 die Novellierung der Luftverkehrsordnung angekündigt, um die Nutzung von Drohnen genauer zu reglementieren. Die führenden Verbände der Modellflieger haben seitdem Angst um ihr Hobby. Die bisher bekannten Pläne für die Novellierung könnten nicht nur den Einsatz von Drohnen, sondern auch den Modellflug stark beschneiden.

[Update, 22.06.2016, 11 Uhr]: Link zu Modellflugregeln ergänzt. (kbe)