Internetregulierung: China nimmt Suchmaschinenbetreiber in die Pflicht

Suchmaschinen in China sollen künftig deutlicher gegen verbotene Inhalte und betrügerische Werbung vorgehen. Das Internet soll so für die Nutzer sicherer werden.

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Baidu

(Bild: dpa, Stephan Scheuer)

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Ab dem 1. August müssen Suchmaschinenbetreiber in China den Behörden blockierte oder verbotene Internetinhalte melden und dürfen auch keine Informationen, Links oder Zusammenfassungen zu bereits blockierten Inhalten veröffentlichen. Außerdem sollen die Betreiber die Qualifikation von Werbetreibenden prüfen und deutlich kennzeichnen, wenn es sich bei einem Suchvorschlag um Werbung handelt. Mit den neuen Richtlinien sollen die Nutzer besser vor Betrug im Internet geschützt werden. Das berichtet der Finanzdienst Bloomberg.

Die neue Regelung zu Werbetreibenden soll auf einen tragischen Todesfall zurückgehen. Die Suchmaschine Baidu war von einem später verstorbenen jungen Mann beschuldigt worden, Werbung zu schädlichen oder betrügerischen Angeboten zu verbreiten. Er hatte nach einer Krebserkrankung über die Suchmaschine Behandlungsmöglichkeiten gesucht und gemäß der Empfehlung bei Baidu auch in Anspruch genommen.

Die chinesische Cyberspace-Behörde hatte den Fall nach Tod des Mannes untersucht und mutmaßlich mit den Richtlinien reagiert. Baidu versprach, dass nur noch 30 Prozent seiner Suchvorschläge auf einer Seite Werbung sein dürfen und Werbung nun auch deutlich gekennzeichnet werde. Darüber hinaus will das Unternehmen einen Fonds in Höhe von 151 Millionen US-Dollar auflegen, um gegen Betrug im Internet vorzugehen. In einem Statement gegenüber Bloomberg unterstrich Baidu, dass das Unternehmen alle staatlichen Auflagen erfüllen und zusammen mit Behörden und Nutzern für ein gesundes Umfeld im Internet sorgen wolle. (kbe)