Little App is watching you: Google veröffentlicht Awareness-API

Android-Entwickler können über die API Kontextinformationen wie die Aktivität der Nutzer oder das aktuelle Wetter abfragen und auch inaktive Apps für Meldungen über Ereignisse wie das Einstecken des Kopfhörers registrieren.

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Google veröffentlicht Awareness-API: Little App is watching you
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag

Die auf der Google I/O 2016 angekündigte Awareness-API ist nun für alle Android-Entwickler verfügbar. Sie gibt Apps Informationen über den aktuellen Gerätekontext und erweitert damit die Informationen, die sich bisher weitgehend auf die Abfrage des Standorts beschränken. Zu den Kontextinformationen gehört das aktuelle Wetter, die Nutzeraktivität und Beacons in der Nähe.

Die Awareness-API unterteilt sich in die Snapshot-API, über die Apps aktiv Informationen abfragen, und die Fence-API, mit der sich Apps für Ergeignismeldungen über Änderungen registrieren. Damit die App Zugriff auf Daten wie den Aktivitätsverlauf erhält, müssen Nutzer ihr die jeweilige Erlaubnis erteilen. Über die Snapshot-API kann eine App beispielsweise die Nutzeraktivität als DetectedActivity-Objekt abfragen, das Werte wie RUNNING für Laufbewegungen, WALKING für Sparziergänge oder ON_BICYCLE für eine vermutete Bewegung mit dem Fahrrad annimmt. Die API besitzt zusätzlich Methoden, die die Wahrscheinlichkeit für die angegebene Aktivität ermitteln.

Die Fence-API lehnt ihren Namen an das Geofencing an, das Ereignisse beim Überschreiten einer gedachten geographischen Grenze auslöst und beispielsweise meldet, wenn sich ein Werttransport außerhalb der geplanten Route bewegt. Die API ist Event-basiert und verschickt Ereignisse an Apps, sobald sich Kontextinformationen ändern. Die Anwendung erhält das Callback auch dann, wenn sie zu dem Zeitpunkt nicht läuft. Auf die Weise muss eine App nicht dauerhaft aktiv sein, wenn sie nur für bestimmte Zwecke benötigt wird. Google hebt die dadurch längere Akkulaufzeit als einen Vorteil für die Awareness-API hervor.

Cool oder gruselig? Der Superplayer schlägt Musik vor, die zur Aktivität des Nutzers passt.

So kann eine App beispielsweise dann aktiv werden, wenn Nutzer sich einem bestimmten Beacon nähern. Auch die Kombination mit anderen Kontextinformationen beziehungsweise Datum und Uhrzeit sind möglich. So ließen sich Nutzer warnen, wenn sie am Wochenende den geographischen Bereich ihrer Arbeit betreten, oder eine Musik-App reagiert mit einem passenden Soundtrack, wenn der Smartphonebesitzer den Kopfhörer einsteckt und mit Joggen beginnt.

Letzteres Szenario gehört zu den Beispielen, die Google auf dem Blog-Beitrag zur Veröffentlichung der Awareness-API nennt. Dort finden sich neben weiteren vorgestellten Apps auch zusätzliche Details und ein Link zur Dokumentation.

(rme)