Mars-Rover Curiosity findet Hinweise auf sauerstoffreiche Atmosphäre

Seit fast vier Jahren untersucht Curiosity nun schon unseren Nachbarplaneten und die Entdeckungen reißen nicht ab. Bei der Analyse von Mineraladern machte der Rover nun einen überraschenden Fund auf dem Mars.

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Mars-Rover Curiosity findet Hinweise auf sauerstoffreiche Atmosphäre

Wie lebensfreundlich war der Mars früher?

(Bild: NASA/JPL-Caltech/MSSS)

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Von
  • dpa

Selbstportrait an einem seiner Bohrlöcher

(Bild: NASA/JPL-Caltech/MSSS)

Der Mars hatte wahrscheinlich einst eine sauerstoffreiche Atmosphäre. Das schließen Forscher aus dem Nachweis von Manganoxid im Marsgestein. Das Mineral forme sich unter sauerstoff- und wasserreichen Bedingungen, argumentieren die Experten um Nina Lanza vom Los Alamos National Laboratory im US-Staat New Mexico. Sie stellen ihre Analysen, die auf Daten des NASA-Rovers Curiosity beruhen, im Fachblatt Geophysical Research Letters vor. Curiosity hatte im Sandstein des Roten Planeten per Laser Mineraladern analysiert, die geologisch dem jungen Mars zugeordnet werden können und dort große Anteile Manganoxid gefunden.

"Diese manganreichen Materialien können sich nicht ohne eine Menge flüssiges Wasser und stark oxidierende Bedingungen bilden", betonte Lanza in einer Mitteilung des Jet Propulsion Laboratory (JPL) der US-Raumfahrtbehörde NASA im kalifornischen Pasadena. Zwar könnten auch Mikroorganismen Manganoxid produzieren, diese Variante sei auf dem Mars jedoch unwahrscheinlicher.

Mars-Rover Curiosity

Anfang August 2012 war die Begeisterung groß bei der NASA: Curiosity landete glücklich auf dem Mars. Seitdem erforscht der Rover die Oberfläche und deren ferne Vergangenheit.

Die Beobachtungen untermauerten die Vorstellung, dass der junge Mars früher eine wasser- und sauerstoffreiche Umwelt besessen habe, erläutern die Wissenschaftler. Unklar sei allerdings, woher der Sauerstoff gekommen sei. "Ein möglicher Weg, wie der Sauerstoff in die Marsatmosphäre gekommen sein könnte, ist durch die Aufspaltung von Wasser, als der Mars sein Magnetfeld verloren hat", meint Lanza.

Viele Indizien sprechen dafür, dass der junge Mars sehr viel mehr Wasser besaß als heute. Ohne ein schützendes Magnetfeld war der Planet jedoch dem intensiven Dauerbeschuss durch kosmische Strahlung ausgesetzt – schnelle, elektrisch geladene Teilchen aus dem All. Die ist energiereich genug, um Wassermoleküle in Wasserstoff und Sauerstoff aufzuspalten.

Während sich der leichte Wasserstoff wegen der vergleichsweise geringen Schwerkraft des Mars vermutlich ins All verflüchtigt hat, blieb der deutlich schwerere Sauerstoff zunächst in der Atmosphäre. Ein großer Teil des Sauerstoffs wanderte in diesem Szenario schließlich ins Marsgestein und verlieh dem Planeten seine rostrote Farbe. Es sei aber schwer zu belegen, ob dieser Prozess tatsächlich so auf dem Mars abgelaufen sei, betont Lanza.

Ein See auf dem Mars (8 Bilder)

Ein Simulation des Sees im heutigen Krater Gale
(Bild: NASA/JPL-Caltech/ESA/DLR/FU Berlin/MSSS )

(mho)