Dual-Core oder Quad-Core

Ich stehe vor der Entscheidung, mir einen Zwei- oder Vierkernprozessor zu kaufen. Laufen typische Anwendungen oder Spiele mit vier Kernen messbar schneller als mit zwei? Hat ein Quad-Core einen höheren Energiebedarf, wenn die Leistung nicht abgefordert wird?

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Von
  • Benjamin Benz

Ich stehe vor der Entscheidung, mir einen Zwei- oder Vierkernprozessor zu kaufen. Laufen typische Anwendungen oder Spiele mit vier Kernen messbar schneller als mit zwei? Hat ein Quad-Core einen höheren Energiebedarf, wenn die Leistung nicht abgefordert wird?

Damit eine Anwendung von vier Kernen profitiert, muss sie dafür programmiert worden sein. Das ist aber derzeit nur bei wenigen der Fall, dazu gehören vor allem rechenintensive Anwendungen wie 3D-Raytracer oder wissenschaftliche Spezialprogramme, aber auch einige Photoshop-Filter oder Bildbearbeitungen. Normale Büroanwendungen, Webbrowser oder E-Mail-Clients profitieren nur in seltenen Fällen von den zwei zusätzlichen Kernen. Das gilt auch für fast alle derzeit am Markt befindlichen 3D-Spiele, sie bringen eher die Grafikkarte als den Prozessor an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit.

Rechnen viele Anwendungen parallel, so kann der Vierkernprozessor durchaus was bringen. Lümmeln die Programme aber nur tatenlos im Hintergrund herum, nutzen sie keine zusätzlichen Kerne.

Bei gleichem Takt kostet ein Zweikernprozessor wesentlich weniger als ein Quad-Core. Möchte man daher viel Tempo fürs Geld, so fährt man derzeit bei den meisten – aber schon nicht mehr bei allen – Anwendungen mit einem höher getakteten Zweikernprozessor besser.

Dank Stromspartechniken wie SpeedStep und Cool’n’Quiet belastet die beim Nichtstun etwas höhere Leistungsaufnahme eines Quad-Cores selbst im Dauerbetrieb die Stromrechnung nur mit wenigen Euro im Jahr. Unter Volllast erzeugt er hingegen eine deutlich höhere Abwärme, was die Lüfter mehr fordert. (bbe) (bbe)