Deutsche Elektroindustrie im Aufwind
Die Elektrobranche steigerte ihren Umsatz im ersten Halbjahr 2000 um 18 Prozent gegenĂĽber dem Vorjahreszeitraum auf 148,2 Milliarden Mark.
Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) hat heute die Kennzahlen der deutschen Elektroindustrie für das erste Halbjahr 2000 vorgestellt. Demnach setzte die Branche 148,2 Milliarden Mark in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um, 18 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Das Geschäft mit inländischen Kunden brachte zwar immer noch mehr als die Hälfte des Umsatzes, nämlich 86,3 Milliarden Euro, der Anstieg blieb in diesem Bereich mit einem Zuwachs um 13,6 Prozent hinter dem Zuwachs des Geschäfts mit ausländischen Kunden um 24,6 Prozent zurück. Mit ausländischen Kunden setzte die Branche 62 Milliarden Mark um.
Dietmar Harting, der Präsident des ZVEI, rechnet für das gesamte Jahr mit einem Umsatzwachstum von zehn Prozent auf rund 300 Milliarden Mark. Für das zweite Halbjahr erwartet er also eine deutlich geringere Wachstumsrate der Branche. Nicht zuletzt führt Harting das auf ein Nachlassen der Anschubeffekte durch den schwachen Euro zurück.
Der Präsident des ZVEI teilte weiter mit, dass sein Verband im Bereich der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie im Jahr 2000 insgesamt rund 25.000 neue Arbeitsplätze schaffen werde. Nach dem Ende des ersten Halbjahrs lag die Zahl der Beschäftigten in der Branche bei 862.500. Wie derzeit alle Hightech-Branchen hat auch die Elektroindustrie Probleme, ihre Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern zu decken.
Die größten Wachstumsimpulse kommen nach Mitteilung des ZVEI aus investitionsnahen Wirtschaftsbereichen wie der Kommunikationstechnik, der Kfz-Elektronik und zunehmend aus dem Maschinenbau. Elektro-Hausgeräte und Unterhaltungselektronik zeigten dagegen ein deutlich geringeres Wachstum. Die Branchen der Elektroindustrie, die von der Baukonjunktur und den Energieversorgungsunternehmen abhängig seien, profitieren nach Aussage des ZVEI am wenigsten von dem Kojunkturschub. (chr)