Drei von fünf Unternehmen im Internet (Update)
"Für die deutsche Wirtschaft ist das Thema E-Business keine terra incognita", kommentierte DIHT-Präsident Hans Peter Stihl eine Umfrage unter 22.000 deutschen Unternehmen.
Drei von fünf deutschen Unternehmen sind bereits im Internet präsent, ergab eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT) bei 22.000 Betrieben. Die Ergebnisse präsentierte DIHT-Präsident Hans Peter Stihl am heutigen Mittwoch in Berlin.
Für das kommende Jahr erwartet Stihl zudem einen neuen Schub. Im Vordergrund stehe dabei die eigene Internetpräsentation. Aber jedes fünfte Unternehmen plane ferner auch Investitionen in die elektronische Geschäftsabwicklung mit Firmen oder Kundenbetreuung: "Für die deutsche Wirtschaft ist das Thema E-Business keine terra incognita", kommentierte Stihl die Untersuchung. Insgesamt wollten mehr als die Hälfte der Betriebe ihre Ausstattung mit Informationstechnologie aus- oder aufbauen.
Allerdings gebe es auch immer noch Hemmnisse für eine breitere Nutzung der neuen Medien. "Die Unternehmen in Deutschland wenden sich zwar verstärkt dem elektronischen Geschäftsverkehr zu, nutzen das volle Potenzial der neuen Technologien bislang aber nicht aus", meint der DIHT. An erster Stelle stehe bei den Schwierigkeiten bei der Umsetzung von E-Business die tatsächliche oder vermeintliche Kundenzurückhaltung. Jedes dritte Unternehmen gab an, dass es die beträchtlichen Anschaffungs-Aufwendungen noch scheue. Mangelndes Vertrauen in die Sicherheit des elektronischen Geschäftsverkehrs sowie fehlendes fachkundiges Personal ist für rund ein Viertel der befragten Firmen ein Problem.
Zwischen den Unternehmen gibt es nach der Umfrage zudem deutliche Unterschiede in der Nutzung der Informationstechnologien. Dabei sei Wirtschaft und Politik gleichermaßen gefordert, sagte Stihl. Insbesondere die kleinen und mittleren Unternehmer müssten verstärkt an die neuen technischen Möglichkeiten herangeführt werden. Handlungsbedarf bestehe vor allem im Handel und bei der Bauwirtschaft.
Während bei 86 Prozent der Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten die Arbeit mit dem Internet fast schon zum Regelfall gehöre, seien bei Betrieben mit bis zu 20 Mitarbeitern weniger als die Hälfte im Netz präsent. Das habe auch Auswirkungen auf die Geschäftserwartungen. Unternehmen, die schon jetzt die Informationstechnologien nutzten, sähen deutlich zuversichtlicher in ihre geschäftliche Zukunft als die IT-Nachzügler. "Das eigentliche Potenzial – die Umstrukturierung der gesamten Wertschöpfungskette: Beschaffung/Produktion/Verkauf – ist bislang jedoch nur von der Minderheit der Unternehmen angegangen worden", bedauerte Stihl.
Die Studie wurde vom DIHT im Zusammenarbeit mit der Firma MediaMit erstellt, die sie auf ihrer Website im Volltext zum Download bereitstellt. (jk)