Mit Daten gegen Krebs: Größere Datensammlungen sollen Krebsbekämpfung voranbringen
Krebs ist bei weitem nicht gleich Krebs – es gibt mindestens 200 verschiedene Arten davon mit noch mehr Unterarten. Eine Initiative in den USA soll seine Bekämpfung jetzt vor allem mit größeren Datensammlungen verbessern.
- Sascha Mattke
Mit seinem Ende Juni vorgestellten „Moonshot-Projekt“ gegen Krebs will der US-Vizepräsident Joe Biden das Tempo des Fortschritts bei Prävention, Diagnose und Behandlung von Krebs verdoppeln. Der Weg zu diesem Ziel führt vor allem über mehr Daten. Mit Foundation Medicine hat ein kommerzielles Unternehmen bereits zugesagt, genetische „Profile“ der Tumore von 18.000 Erwachsenen für eine öffentliche Datenbank zur Verfügung zu stellen. Das berichtet Technology Review online in "Mit Daten gegen Krebs".
Bislang umfasste die Datenbank des National Cancer Institute Sequenzierungsinformationen der Tumore von rund 14.500 Krebspatienten und klinische Daten über ihre Reaktion auf Medikamente. Große Datenbanken wie diese können Forschern dabei helfen, den Charakter von Krebsarten besser zu verstehen und Hinweise dazu zu finden, warum manche Tumore auf Medikamente reagieren und manche nicht, und warum manche erst reagieren und dann erneut auftreten. Die von Foundation Medicine gelieferten Daten sind weniger umfassend, denn sie enthalten keine Informationen über das Ansprechen auf Medikamente. Trotzdem sind sie eine „dramatische“ Erweiterung der bisherigen Daten-Ressourcen des NCI, sagt Louis Staudt, Leiter des NCI Center for Cancer Genomics.
Staudt hofft darauf, dass die Spende von Foundation Medicine ähnliche Entscheidungen von anderen Gruppen mit Datensammlungen inspirieren wird, die von Wert für die Krebsgenomik sein könnten. Durch innovative klinische Studien will das NCI zudem auch selbst neue Daten generieren; bei NCI Match etwa geht es darum, gezielte Therapien bei großen Gruppen von Patienten zu testen, deren Tumore bestimmte Abnormitäten aufweisen.
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(sma)