Standby-Modus funktioniert nicht mehr
Bisher habe ich meinen Windows-PC in Arbeitspausen immer in den Standby-Modus versetzt. Plötzlich funktioniert das nicht mehr – der Rechner wacht sofort wieder auf. Wie bekomme ich das repariert?
Bisher habe ich meinen Windows-PC in Arbeitspausen immer in den Standby-Modus versetzt. Plötzlich funktioniert das nicht mehr – der Rechner wacht sofort wieder auf. Wie bekomme ich das repariert?
Die Energiesparmodi Standby (oder auch „Energie sparen“) und Ruhezustand funktionieren unter Windows nur dann richtig, wenn sehr viele einzelne Komponenten und Treiber sauber zusammenspielen und die Konfiguration des BIOS-Setup und von Windows exakt passt. Deshalb gibt es sehr viele potenzielle Fehlerquellen, wenn Probleme auftreten.
Das Umschalten in den Standby- oder Ruhezustand funktioniert fast wie das normale Herunterfahren. Beim Wiederaufwachen gibt es aber einen entscheidenden Unterschied: Nach dem normalen Einschalten versetzt das BIOS im Anschluss an den Power-On Self Test (POST) sämtliche Komponenten in einen definierten Zustand. Hernach lädt das Betriebssystem Treiber, die die Hardware initialisieren. Beim Wiederaufwachen fehlen diese Initialisierungsvorgänge. Das Betriebssystem selbst muss deshalb jeden einzelnen konfigurierbaren Chip über dessen spezifischen Treiber in einen definierten Betriebszustand versetzen können.
Windows kontrolliert vor dem Umschalten in einen Energiesparmodus, ob es alle nötigen Informationen zur Ansteuerung sämtlicher Hardware-Komponenten für den jeweils gewünschten Sparmodus hat. Dazu wertet es die vom BIOS erstellten ACPI-Tabellen aus, aber auch Informationen aus herstellerspezifischen Gerätetreibern. Außerdem überprüft das Betriebssystem weitere Randbedingungen – etwa ob sich der Rechner aus dem gewünschten Sparmodus auch wieder wecken lässt. Diese Prüfmechanismen können Energiesparmodi blockieren.
Der Ruhezustand kann daran scheitern, dass nicht genügend Platz auf der Festplattenpartition frei ist, in der Windows installiert wurde (meistens C:): Windows schreibt vor dem Umschalten in den Ruhezustand den Inhalt des RAM in eine Datei namens hiberfil.sys, die deshalb jeweils dieselbe Größe hat wie der eingebaute Hauptspeicher. Wenn mehr als 4 GByte Speicher eingebaut ist, funktioniert der Ruhezustand unter Windows XP ohnehin nicht (auch nicht bei x64-Versionen).
Zu weiteren möglichen Fehlerquellen gehören neu installierte Treiber, BIOS-Updates, Änderungen am BIOS-Setup oder das Einspielen neuer Programme – einige Media-Player etwa schalten Sparfunktionen ab, damit die Medienwiedergabe nicht plötzlich vom Einschlafen des Rechners unterbrochen wird.
Wenn Ihr PC bisher anstandslos einschlief und wieder aufwachte, nun aber nicht mehr, dann sollten Sie exakt rekapitulieren, was sich zwischenzeitlich an der Konfiguration von Hardware, Betriebssystem und Applikationen geändert hat. Auch das Aufrüsten des RAM kann querschießen. Vielleicht haben Sie ja ein Gerät angeschlossen, für das im Geräte-Manager unter „Energieverwaltung“ eingetragen wurde: „Das Gerät kann den Computer aus dem Energiesparmodus aktivieren“. Möglicherweise helfen Experimente mit einem probeweise noch einmal parallel, also in einer freien Partition installierten Betriebssystem, in das man nur die jeweils neuesten, signierten Hardware-Treiber einspielt. (ciw)