Facebook sichert Messenger mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ab

Nach WhatsApp führt Facebook auch bei seinem Messenger eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Kommunikation ein. Allerdings nicht für alle Nachrichten, sondern für die Konversationen, die der Nutzer einzeln auswählt.

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Facebook sichert Messenger mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ab

"Geheime Konversationen" unter Android (links) und iOS

(Bild: Facebook)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Facebook gibt den Nutzern seines Kurzmitteilungsdiensts Messenger die Möglichkeit, einzelne Konversationen komplett zu verschlüsseln und damit vor fremdem Blicken abzusichern. Die Funktion solle bis zum Ende des Sommers für alle Nutzer freigeschaltet werden, sagte Messenger-Chef David Marcus der dpa zur Ankündigung am Freitag. Außerdem soll man einzelne Beiträge wie Fotos und Videos künftig mit einem "Timer" versehen können, damit sie sich nach Ablauf einer bestimmten Zeit automatisch von allen Geräten löschen.

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"Wir wollen zum meistbenutzten Messaging-Dienst werden. Dafür müssen wir wirklich alle Arten von Konversationen zulassen", betonte Marcus. Unter anderem hätten Nutzer Vorbehalte gehabt, vertrauliche Informationen – zum Beispiel aus dem Gesundheitsbereich – über Kurzmitteilungsdienste zu verschicken. Facebook versucht verstärkt, den Messenger auch als Weg für die Kommunikation zwischen Unternehmen und Verbrauchern zu etablieren. "Wir werden die Möglichkeiten einsetzen, um neue Dienste unter anderem im Gesundheitswesen und später auch im Finanzbereich einzuführen", sagte Marcus.

Die "Geheimen Konversationen" sind zunächst nur für Mobilgeräte mit Android und die Apples iPhones sowie iPads verfügbar. Zumindest am Anfang kann man damit auch keine Videos oder bewegte GIF-Bilder verschicken.

Bei der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sind die Informationen nur auf den Geräten der beteiligten Nutzer zugänglich. Facebooks Kurzmitteilungsdienst WhatsApp führte vor einigen Monaten eine solche Verschlüsselung für den gesamten Datenverkehr ein. Beim Messenger habe man sich bewusst gegen diesen Weg entschieden, sagte Marcus. Denn viele Nutzer wollten auf diverse Messenger-Inhalte über verschiedene Geräte hinweg zurückgreifen, was mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nicht möglich gewesen wäre.

Technisch setze Messenger auf das Verschlüsselung-Protokoll "Signal" des Entwicklers Open Whisper Systems, das auch bei WhatsApp eingesetzt werde. Diese Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sorgt vermehrt für Kontroversen zwischen Internet-Firmen und Ermittlungsbehörden, die keinen Zugriff mehr auf Daten bekommen können. "Wir sind überzeugt, dass die Vorteile der Verschlüsselung größer sind als die Risiken, die sie birgt", sagte Marcus. Facebook betont, man werde weiterhin im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften kooperieren. Zudem seien auch diverse andere Messaging-Apps mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auf dem Markt.

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