Lieblingswerkzeug: Elektroniktester

Aus dem c't-Hacks-Archiv: Ein Lieblingswerkzeug von Olaf Göllner

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Olaf Göllner

Ich habe mir neulich für kleines Geld einen chinesischen Komponententester gekauft. Diese schnuckligen Geräte werden als die eierlegende Wollmilchsau angepriesen. Widerstand, Kapazität und Induktivität sowie NPN- und PNP-Transistoren, N- und P-Kanal MOSFETs als auch Dioden und Thyristoren erkennt das Gerät auf Knopfdruck. Natürlich bin ich mir im Klaren, dass die Messgenauigkeit eines solchen Geräts nicht an professionelle Werkzeuge heranreicht. Ebenso kann man einen kaputten Elko auch mit dem Oszilloskop identifizieren und moderne Multimeter messen auch zusätzliche Komponenten, solche Geräte kosten aber richtig viel Geld. Für mich ist der kleine Komponententester genau richtig zum Ablesen von Pin-Belegung und Transistortyp.

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Besonders praktisch ist der "SMD Test Point". Es handelt sich einfach um fünf kleine verzinnte Flächen, auf denen man SMD-Bauteile ablegen und dann durchmessen kann. Wenn ich (mal wieder) aus Unachtsamkeit Hühnerfutter (also SMD-Bauteile) durcheinandergewirbelt habe – kein Problem. Einfach die kleinen Biester mit der Pinzette auf die Platine gelegt, Test-Schalter drücken,
Ergebnis ablesen (10 Prozent Genauigkeiten reichen hier locker) und weitermachen.

Eine Modifikation hat sich als wirklich nützlich herausgestellt. Der Testpoint für normale Through-Hole-Bauteile ist zu eng, dadurch verbiegt man schnell mal einen Kondensator oder Transistor. Also nutze ich den Platz zum Anlöten von drei Prüf-Clips, mit denen ich stattdessen die Bauteile anschließe.
Tipp: Eine billige SMD-Multimeter-Pinzette lässt sich ebenfalls anbringen. Einfach den Test-Point herunter löten und durch die entsprechenden Anschlüsse ersetzen. Notfalls kann man auch einfach die Adapter abtrennen und die Pinzette direkt verlöten. Fertig ist ein billiger Schnelltester für deutlich unter 20 Euro (inklusive Versand).

Eine Kleinigkeit sollte man bei meinem Lieblingsspielzeug aber nie vergessen: Nur ungeladene Kondensatoren prüfen! Sonst wird die Elektronik auf dem Board gegrillt.

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  • Dieser Artikel erschien in der c't-Hacks-Ausgabe 3/13 auf Seite 80. Wer ihn lieber als PDF lesen möchte, kann ihn sich kostenlos im heise shop herunterladen (einfach mit einem Benutzerkonto anmelden und den Artikel für 0 Euro "kaufen").

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