FAQ: Monitore
Antworten auf häufig gestellte Fragen zu LC-Displays
Antworten auf häufig gestellte Fragen zu LC-Displays
Pixelfehler
Bereits wenige Wochen nach dem Kauf habe ich defekte Pixel an meinem Monitor entdeckt. Kann ich das Gerät deswegen umtauschen?
Ob ein Recht auf Umtausch besteht, hängt davon ab, welche Eigenschaften der Monitorhersteller zusichert. In der Regel werden Flachbildschirme nach der Ergonomienorm ISO 13406-2 zertifiziert. Diese Norm beschreibt unter anderem auch mehrere Pixelfehlerklassen. Im Datenblatt zum Monitor findet sich meist ein Hinweis, welche Klasse das Gerät erfüllt.
Meist orientieren sich die Hersteller an der Pixelfehlerklasse II, nach der pro Million Pixel höchstens fünf Subpixel oder zwei komplette Pixel einen Defekt aufweisen dürfen. Ein Pixel besteht aus je einem Subpixel für Rot, Grün und Blau. Ob die defekten Pixel dauerhaft leuchten oder immer dunkel bleiben, spielt für die Fehlerklasse keine Rolle. Ein Display mit SXGA-Auflösung (1280 x 1024) stellt rund 1,3 Millionen Pixel dar, sodass Sie dort – stets aufgerundet – bis zu drei ausgefallene Pixel oder sieben defekte Subpixel hinnehmen müssen, ohne ein Recht auf Umtausch zu haben.
Es lohnt sich aber, auch bei weniger Pixelfehlern um ein Austauschgerät zu bitten, denn einige Hersteller zeigen sich diesbezüglich recht kulant. Andere geben abweichend von der ISO-Norm eine sogenannte „Zero-Bright-Dot-Garantie“: Wenn ein Pixel dauerhaft leuchtet, ist der Monitor bereits ein Fall für die Garantie. Wenige Hersteller von LCD-Fernsehern richten sich sogar nach der Pixelfehlerklasse I, bei der alle (Sub-)Pixel funktionieren müssen. Mit der neuen Displaynorm ISO 9241-307 werden sich künftig auch die Pixelfehlerklassen ändern. Allerdings findet die neue Norm bei den meisten Herstellern derzeit noch keine Anwendung.
Darstellung von Farbverläufen
Auf meinem Flachbildschirm sehen Helligkeits- und Farbverläufe in Fotos und Videos immer streifig aus. Kann man den Bildschirm so einstellen, dass er Verläufe gleichmäßig wiedergibt?
Oft können Sie im Einstellmenü des Monitors eine Bildverbesserung herauskitzeln. In der sogenannten Look-up-Tabelle (LUT) des Monitors werden den Grafikkartensignalen die passenden Spannungspegel respektive Helligkeitswerte für jedes RGB-Subpixel zugeordnet. Bei vielen günstigen Monitoren verändert der Kontrastregler nicht nur den Weißpegel, sondern auch die Zuordnung der Helligkeitswerte – und damit auch die Gammakennlinie. Ein achtloses Drehen am Kontrastregler kann deshalb zu den unschönen Helligkeitssprüngen in Grau- und Farbverläufen führen.
Am einfachsten lässt sich der richtige Kontrastwert anhand von Testbildern mit einer Graustufentreppe und einem Grauverlauf von Schwarz nach Weiß einstellen. Derartige Bilder stellt unser Monitortestprogramm ctscreen bereit, das Sie unter dem Link finden. Mit Hilfe der Grautreppe (Button: Helligkeit/Kontrast) stellen Sie den Kontrast so ein, dass alle dunklen und alle hellen Stufen zu sehen sind. Sollte sich kein passender Wert finden, akzeptieren Sie lieber das Absaufen sehr dunkler Töne ins Schwarze, als Ihre Augen mit einem Überstrahlen heller Töne zu quälen.
Zeigt ein Grauverlauf weiterhin Helligkeitssprünge, rufen Sie das Testbild mit den Grau- und Farbverläufen auf (Button: Graustufen/Brillanz) und ändern den Kontrast probeweise in kleinen Schritten nach oben oder unten, bis bestenfalls gar keine oder nur sehr wenige Helligkeitssprünge auf dem Testbild zu sehen sind.
DVI oder HDMI
Ich möchte mir einen neuen PC kaufen, der auch HD-Material abspielt. Kann ich dazu einen Monitor mit HDCP-Unterstützung am DVI-Eingang kaufen oder brächte ein HDMI-Eingang weitere Vorteile?
HDMI kann im Unterschied zu DVI auch Audio-Signale ĂĽbertragen. Sofern Sie sich fĂĽr einen Monitor mit integrierten Lautsprechern entscheiden, bleiben diese stumm, wenn Sie den Monitor via DVI-Kabel betreiben. Sie mĂĽssten das Display dann entweder ĂĽber ein separates Audiokabel mit der Soundkarte verbinden oder den Ton ĂĽber Ihre Stereoanlage ausgeben.
Zwei Bildschirme am Mac
Zu Hause möchte ich mein MacBook mit einem externen Monitor nutzen. Allerdings meldet sich der externe Bildschirm stets als sekundärer Monitor an und ich muss neue Fenster immer vom internen Display dorthin ziehen. Wie kann man das ändern?
Welchen Monitor Mac OS X als den primären Monitor verwendet, bestimmen Sie unter in den Systemeinstellungen im Bereich „Monitore“. Dort finden Sie eine Miniansicht beider Bildschirme. Indem Sie dort die Menüzeile mit der Maus per Drag & Drop auf den zweiten Schirm verschieben, machen Sie den Monitor zum primären Display. Im Kontrollfeld können Sie auch die Anordnung der Monitore ändern.
Fallstricke beim Monitorschnäppchen
Beim Discounter um die Ecke sind häufig Flachbildschirme für rund 100 Euro im Angebot. Kann ich da bedenkenlos zugreifen?
Viele dieser Schnäppchen besitzen keine digitale DVI-Schnittstelle, sondern lediglich eine Sub-D-Buchse für analoge Bildsignale. Die Signalverarbeitung in LC-Displays und Grafikkarten erfolgt jedoch grundsätzlich digital, weshalb eine analoge Ausgabe vom PC gefolgt von erneuter Digitalisierung im Display nicht mehr zeitgemäß ist.
Der Verzicht auf diesen Umweg sorgt für eine durchweg bessere Signalqualität und automatisch für eine Synchronisation zwischen Display und Grafikkarte: Digital landen Bilder flimmerfrei und gestochen scharf auf dem Schirm. Wer täglich mehrere Stunden vor dem Display sitzt, sollte VGA-Anschlüsse also gleich links liegen lassen.
Selbst wenn Sie derzeit noch einen PC mit einer Grafikkarte mit analogem Sub-D-Ausgang nutzen, sollten Sie beim Display-Kauf trotzdem zu Geräten mit DVI-Eingang greifen. Da der Lebenszyklus eines Displays recht lang ist, wird die Grafikkarte oder gar der ganze Rechner sehr wahrscheinlich früher ausgetauscht als der Monitor. Fast alle DVI-Displays verstehen sich zusätzlich auch auf analoge Grafikkartensignale. Deshalb kann man den neuen Monitor am alten PC übergangsweise analog ansteuern und später an einem neuen Rechner digital weiter nutzen.
Auch wenn der Monitor aus dem Sonderangebot einen Digitaleingang besitzt, muss man normalerweise eine stärkere Winkelabhängigkeit in Kauf nehmen. Günstige Monitore nutzen in der Regel sogenannte TN-Panels. Besonders bei der Betrachtung von unten erscheint ihre Darstellung kontrastärmer und dunkler. Von der Seite sehen die Farben meist blasser und oft gelbstichig aus. (spo)