Mobilcom ärgert sich über die Börse

Die Banken und die Deutsche Börse müssten aufpassen, dass sie den Neuen Markt nicht kaputtmachen, meint Mobilcom-Chef Gerhard Schmid.

vorlesen Druckansicht 39 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Mobilcom ist mit seiner Notierung am Frankfurter Neuen Markt zunehmend unzufrieden. Wie Die Welt heute berichtet, beurteilt der Chef des Büdelsdorfer Unternehmens, Gerhard Schmid, nach dem Absturz des Medienkonzerns EM.TV die Listung seines Unternehmens am Neuen Markt skeptisch. "Die Schmerzgrenze ist fast erreicht. Inzwischen leiden wir unter einem erheblichen Abschlag, weil wir im Neuen Markt und nicht im MDAX notiert sind." Die Banken und die Deutsche Börse müssten aufpassen, dass sie den Neuen Markt nicht kaputtmachen.

Schmid wandte sich allerdings gegen neue Regularien für Neue-Markt-Unternehmen. Mit seinen Bilanzierungsnormen und Quartalsberichten sei der Neue Markt schon viel strenger als andere Segmente. Schmid übte Kritik an den Banken: "Nicht das System ist schlecht, sondern die Art, wie einige Banken hier ihr Geld verdienen."

Die Aktien von Mobilcom sind am gestrigen Mittwoch wieder um 13,75 Prozent auf 43,30 Euro abgestürzt. Wie andere Telekom-Gesellschaften auch wird die Firma von den Investoren für die immensen Kosten abgestraft, die für die neuen UMTS-Netze entstehen – nicht nur für die horrenden Lizenzbeträge, sonder auch für die notwendigen Infrastrukturinvestitionen. So musste Mobilcom in den ersten neun Monaten des Jahres einen Verlust von 265,4 Millionen Mark verbuchen, unter anderem wegen UMTS, wie das Unternehmen erklärte. Aber auch das Geschäftsgebahren von Gerhard Schmid, der sich schon gerichtlichen Auseinandersetzungen gegenübersieht, dürfte nicht unbedingt zum Vertrauen der Anleger beigetragen haben. Der Kurs der Mobilcom-Aktie ist jedenfalls momentan weit von seinem 52-Wochen-Hoch von 210 Euro entfernt. (jk)