Star Trek Beyond: Zurück zu den Wurzeln

Im dritten "Star Trek" unter der Ägide von J.J. Abrams kehrt die Enterprise zu ihren Wurzeln zurück. Dass die nostalgische Reise zu neuen Welten und Zivilisationen nicht so ganz überzeugen kann, liegt nicht am Drehbuch.

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Star Trek Beyond

(Bild: Paramount Pictures)

Lesezeit: 4 Min.
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Dieser Film ist ein Abschied. Wenn die letzte Schlacht geschlagen ist und die Leinwand schwarz, werden wir jäh in die Wirklichkeit zurückgebeamt. „In liebevoller Erinnerung an Leonard Nimoy“ steht da. Und dann: „Für Anton“.

„Star Trek: Beyond“ markiert eine Zäsur in den unendlichen Weiten dieses Universums, das seinen Ursprung in einer Fernsehserie von Gene Roddenberry aus den späten 1960er Jahren hat. Nach fünf Serien und zwölf Filmen ist bei „Beyond“, dem dreizehnten Film, Leonard Nimoy nicht mehr dabei. Der Schauspieler starb im vergangenen Jahr im Alter von 83 Jahren.

Sein Mr. Spock ist die Figur im Zentrum des Trek-Universums, zu der er über ein halbes Jahrhundert seiner Karriere immer wieder zurückkehrte. Ein so lange Karriere war Anton Yelchin nicht vergönnt: Der 27-Jährige, der seit 2009 als Pavel Chekov am Steuerpult der Enterprise saß, kam im Juni bei einem tragischen Unfall ums Leben. „Beyond“ ist sein letzter Film.

Es ist der dritte „Star Trek“, seit TV-Produzent J. J. Abrams („Felicity“, „Alias“, „Lost“) das etwas angestaubte Franchise wiederbelebt hat. Mit dem Personal der Ur-Crew um Captain James T. Kirk (Chris Pine) und Commander Spock (Zachary Quinto) erzählt Abrams die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung fünf Jahre lang unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen.

Nachdem Abrams mit den ersten beiden Filmen seines „Star Trek“-Reboots gleich mehrere Zeitebenen aufgemacht und so manchen Fan vergrault hat, hält er sich mit „Beyond“ fast liebevoll an die Formel der Original Series. Schon bei Episode VII der "Krieg der Sterne"-Saga hatte sich Abrams keine allzu große Freiheiten mit der mythischen Vorlage genommen.

Star Trek Beyond (18 Bilder)

Die Crew, wieder vereint auf der Brücke. Aber was ist das für ein Schiff?
(Bild: Paramount Pictures)

Fünf Jahre können lang sein. Die Routine nagt an der Crew, und Kirk (Chris Pine), längst lustlos geworden, betreibt bei einem Besuch auf der neuen Raumstation „Yorktown“ seine Versetzung in den Innendienst. Ein Schicksal – soviel kann man sagen, ohne zu viel zu verraten – das ihm und uns erspart bleibt.

Eine Rettungsmission für die hinter einem unbekannten Nebel verschollene Mannschaft eines Raumschiffs ist genau das, was Kirk jetzt braucht. Natürlich geht etwas schief und die Crew der Enterprise findet sich auf einem unwirtlichen Planeten wieder – und einer reptilartigen und sehr feindseligen Spezies gegenüber.

Unter dem Kommando eines gewissen Krall (Idris Elba) jagen diese Reptiloiden einem Artefakt hinterher, das der Schlüssel zu einer uralten Superwaffe ist. Die will Krall, dessen Motive bis zum Schluss im Dunkeln bleiben, gegen die Föderation einsetzen. Keine Frage, dass die Enterprise-Crew alles tut, ihn zu stoppen und aus dieser felsigen Einöde zu entkommen.

Dabei findet die Crew eine Verbündete in der Außerirdischen Jaylah (Sofia Boutella), die ebenfalls auf dem Planeten gestrandet ist. Jaylahs exquisiter Musikgeschmack spielt eine wichtige Rolle im letzten Akt, wenn es um die Rettung der Yorktown geht. Späße wie dieser dürften auf das Konto von Simon Pegg („Shaun of the Dead“) gehen, der nicht nur wieder als Montgomery "Scotty" Scott mit von der Partie ist, sondern bei „Beyond“ auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet.

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Während man dem Buch von Pegg und Co-Autor Doug Jung den liebevollen Respekt vor dem Originalmaterial anmerkt, scheint Regisseur Justin Lin (dessen langjährige Erfahrung mit dem „The Fast and the Furious“-Franchise bei echten Trekkies wohl kaum als Empfehlung gilt) der Geschichte nicht wirklich zu vertrauen. Seine mit großem Aufwand inszenierten Effektschlachten („Beyond“ hat 150 Millionen Dollar gekostet) wirken wie ein Fremdkörper. Als Zuschauer verliert man in dem 3D-Stahlgewitter leicht die Orientierung.

Vielleicht muss das heutzutage so sein bei einem Kino-Franchise, das global vermarktet und produziert wird – der chinesische Internetkonzern Alibaba gehört zu den Investoren hinter „Beyond“. Ein bisschen schade ist das in diesem Fall aber schon: „Beyond“ hätte ein richtig guter Star-Trek-Film sein können. So ist er nur ein bisschen gut. Aber besser als „Into Darkness“ ist er allemal.

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Star Trek Beyond ist ab dem 21. Juli im Kino. heise online empfiehlt die 2D-Fassung. (vbr)