Fintech-Startup Number 26 hat volle Banklizenz ergattert

Bislang lief das Girokonto-Angebot des Startups Number 26 über die Wirecard-Bank. Nun will Number 26 mit einer eigenen Vollbanklizenz durchstarten.

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Number 26

(Bild: dpa, Number26/Handout)

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Das Start-up Number26 will traditionellen Banken künftig stärker Konkurrenz machen. Die Berliner Firma habe eine Vollbanklizenz erhalten und könne damit europaweit in dem Geschäft aktiv sein, teilten die Gründer am Donnerstag in Berlin mit. Chef der N26 Bank wird Markus Gunter, ein früherer Chef der DAB Bank.

Die Banklizenz sei "die Basis dafür, dass wir international expandieren können“, sagte der Mitgründer und Chef des Start-ups, Valentin Stalf. Das Ziel sei, eine europaweit agierende Bank aufzubauen. "Wir können heute ein Girokonto anbieten, dass fünf bis zehn Mal günstiger ist als bei einer traditionellen Bank“ - weil das Start-up niedrigere Kosten habe. "Wir glauben, dass die Filiale der Zukunft das Smartphone sein wird“, sagte Stalf.

Das Unternehmen war mit einem Online-Konto in Zusammenarbeit mit der Wirecard Bank gestartet und habe inzwischen mehr als 200.000 Kunden. Im Prinzip war die App also eher eine schicke Nutzeroberfläche für das Banking-Backend von Wirecard. Die Kooperation mit der Wirecard Bank wird mit der eigenen Banklizenz beendet und die Kunden-Konten sollen im zweiten Halbjahr umziehen.

Number26 war zuletzt in die Kritik geraten, nachdem das Start-up rund 400 Kunden kündigte, weil sie zu häufig Geld an Automaten abgehoben hätten. Die Firma bot das als kostenlose Dienstleistung an, übernahm aber die trotzdem anfallenden Gebühren. Inzwischen wurde die Zahl kostenloser Abbuchungen beschränkt. Das Start-up benennt sich nun auch von Number26 in N26 um.

Mit der Vollbanklizenz kann das Startup nun praktisch alle Dienstleistungen einer Bank anbieten – von Geldanlagen über Kredite bis zu Versicherungen. Unter anderem soll es künftig schnelle Online-Kredite für Verbraucher geben, innerhalb der nächsten sechs bis 12 Monate sollen weitere Dienstleistungen folgen. Die Angebote sollen teils in Eigenregie, teils durch Partnerschaften umgesetzt werden. Die Einlagen der Kunden werden dabei über die gesetzliche deutsche Einlagensicherung geschützt sein, erklärte eine Sprecherin des Startups gegenüber heise online. (Mit Material der dpa) / (axk)