AMD Radeon Pro: Profi-Grafik und Rechenbeschleuniger mit SSD
Auf der SIGGRAPH stellt AMD neue Profi-Grafikkarten vor und kündigt eine GPU-Karte mit SSDs an sowie die OpenCL-Open-Source-Software Radeon ProRender.
Anlässlich der Computergrafik-Konferenz SIGGRAPH 2016 kündigt AMD die drei Workstation-Grafikkarten Radeon Pro WX 7100, WX 5100 und WX 4100 mit Polaris-GPUs an. Sie werden ab dem vierten Quartal 2016 erhältlich sein; die schnellste Version, deren GPU ungefähr der Radeon RX 480 entsprechen dürfte, soll unter 1000 US-Dollar kosten.
Die Radeon Pro WX 7100 erfüllt laut AMD die SteamVR-Anforderungen und eignet sich somit auch zum Entwickeln von VR-Inhalten. Alle neuen Workstation-Karten von AMD bringen die Polaris-Vorteile wie DirectX-12- und Vulkan-Unterstützung, HEVC- und VP9-Decoding sowie DisplayPort 1.4 und HDMI 2.0.
Ob die alte Marke FirePro weitergeführt wird, ist derzeit unklar.
Radeon Pro SSG mit SSD
2017 soll die besondere GPU-Karte Radeon Pro Solid State Graphics (SSG) kommen, die für Spezialanwendungen eine PCIe-SSD mitbringt. Diese ist direkt an die GPU angebunden und fasst 1 TByte.
AMD bezeichnet die SSD als "Extended Frame Buffer", der große Datenmengen speichert, die nicht ins lokale Grafik-RAM passen. Damit sollen sich – mit künftiger, speziell angepasster Software – Anwendungen beschleunigen lassen, bei denen die GPU (etwa per OpenCL) sehr große Datenmengen verarbeitet. AMD nennt als Beispiele unter anderem Big-Data-Probleme, führte aber auch eine Videoschnittsoftware vor, die erheblich vom großen Flash-Speicher profitierte: Die Timeline eines Videos mit 8K-Auflösung ließ sich mit über 90 Frames pro Sekunde durchstöbern, ohne SSD-Puffer waren es ruckelige 17 fps.
Software-Entwickler können sich bei AMD für ein Developer Kit mit Radeon Pro SSG bewerben, es soll noch vor dem Jahresende für knapp 10.000 US-Dollar zu haben sein.
Radeon ProRender als Open-Source-Software
Von der zuvor unter dem Namen FirePro Render angekündigte Rendering-Engine Radeon ProRender will AMD bald den Quellcode veröffentlichen. So können Programmierer die Render-Engine in ihre eigenen Projekte einbinden. (ciw)