Apache Mesos erreicht die wichtige Version 1.0

Das Werkzeug zur Orchestrierung von Containern und Verwaltung von Clustern bekommt aufgeräumte APIs und vereinfacht den Umgang mit Containern. Der Windows-Support ist derzeit noch in der Betaphase.

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Apache Mesos erreicht die Version 1.0
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Von
  • Rainald Menge-Sonnentag

Obwohl Mesos erst jetzt die Versionsnummer 1.0 erhält, blickt es auf eine längere Geschichte innerhalb der Apache Foundation zurück. Die Entwicklung des Cluster-Managers begann wie beispielsweise auch Apache Spark an der UC Berkeley im Jahr 2009. 2010 kam Mesos in der Apache Software Foundation als Incubator-Projekt unter und stieg schließlich 2013 zum Top-Level-Projekt (TLP) auf. Seitdem sind 36 Releases erschienen.

Mesos hat durchaus Überschneidungen mit Kubernetes, wenn es um die Orchestrierung von Containern geht, möchte aber mehr eine universelle Clustering-Plattform sein. Die Macher bezeichnen das System in einem Blogbeitrag zum 1.0-Release als "Cluster Resource Manager, Container-Orchestrierungswerkzeug und Kernel eines verteilten Betriebssytems". Mesosphere hat auf GitHub eine Open-Source-Software zur Verwendung von Kubernetes auf Mesos veröffentlicht.

Der große Sprung von 0.28.2 auf 1.0.0 bedeutet freilich einen Meilenstein und einen erhöhten Reifegrad. Dabei sind die bisherigen Versionen durchaus bei großen Firmen wie Netflix und Samsung bereits seit geraumer Zeit im Produktivbetrieb. Auch das Backend zu Apples Siri baut auf Mesos.

Auf der MesosCon erklärte das Team die Beweggründe für den jetzigen Versionssprung. Die wichtigste Änderung betrifft die APIs, die nun versioniert und dokumentiert sind. Auch wenn der Zugriff über HTTP erfolgt und damit unabhängig von der Programmiersprache erfolgt, handelt es sich jedoch nicht um RESTful APIs.

Eine weitere technische Neuerung ist der vereinheitlichte Containerizer, der den Start von Docker- oder App-Containern ermöglicht, ohne auf Docker Daemon oder rkt (CoreOS Rocket) angewiesen zu sein. Mesos verwendet eigene Isolatoren, um die einzelnen Container voneinander abzutrennen. Der Containerizer kann zudem Nvidia GPUs als Ressourcen verwalten. Mit Version 1.0 kommt auch der volle CNI-Support (Container Network Interface). Damit kann das System Containern Netzwerk-Namespaces zuweisen und sie über CNI-Plug-ins mit unterschiedlichen IP-Netzwerken verbinden.

Aus administrativer Sicht steht zum einen eine feingranulare Authentisierung und Autorisierung im Mittelpunkt: Administratoren können festlegen, welche Nutzer beziehungsweise Gruppen welche Tasks oder Frameworks über die API oder das Web-Benutzerinterface verwenden dürfen. Außerdem können sie Volumes und Quota besser verwalten. Schließlich startet mit dem 1.0 Release der Support für Windows, der sich allerdings zum jetzigen Stand noch in der Betaphase befindet und den das Team bis Ende 2016 fertigstellen will.

Weitere Details stehen in dem Blogbeitrag und in den Release Notes. Mesos 1.0 steht unter der Apache-2-Lizenz auf der Download-Seite des Projekts zum Herunterladen bereit. (rme)