Game Engine Unity 5.4 verbessert Rendering-Performance und stärkt VR

Die aktuelle Version der Game Engine kommt nicht nur mit Verbesserungen in den Bereichen Rendering und Low-Level-Grafik, sondern bietet auch neue Zielplattformen und hilft mit neuen Diensten, das Spielerverhalten zu verfolgen.

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Unity 5.4 verbessert Rendering-Performance und stärkt VR

(Bild: Unity)

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Von
  • Julia Schmidt

Unity hat die Arbeiten an Version 5.4 seiner Game Engine abgeschlossen und sie vor allem mit besserer Leistungsfähigkeit in unterschiedlichen Bereichen veröffentlicht. So haben die Unity-Entwickler etwa – um die Render-Performance zu verbessern – eine Funktion eingeführt, die dafür sorgt, dass Berechnungen für Partikel und Ähnliches auf mehrere CPU-Kerne verteilt werden, statt eine einzelne Liste mit Grafikbefehlen auf den CPU-Core-Skripten aufzubauen. Durch GPU-Instancing sollen sich zudem große Mengen identischer geometrischer Objekte aus dem selben Material schneller berechnen lassen, da weniger Draw Calls nötig sind.

Besonders der Umgang mit Partikeln soll sich in Unity 5.4 flexibler gestalten.

(Bild: Unity )

Damit die aktuelle Version darüber hinaus dem hohen Interesse an VR-Technik gerecht werden kann, haben die Unity-Entwickler das VR-Subsystem überarbeitet und stellen nun eine API zur Verfügung, die es erleichtern soll, mehrere Plattformen zu bedienen, ohne den Code allzu stark für die unterschiedlichen Ausgabegeräte anpassen zu müssen. Unity 5.4 kann derzeit mit OpenVR (SteamVR/HTC Vive), Oculus Rift, Gear VR und den VR-Plattformen von Playstation arbeiten.

Grafikprogrammierern stehen nach dem Update 2D-Textur-Arrays zur Verfügung, die es der GPU ermöglichen, zweidimensionale Texturen gleichen Formats und gleicher Größe als ein Objekt zu behandeln. Außerdem lassen sich Compute Shader mit DispatchIndirect zusammenschließen und es stehen Debugging-Informationen zur Fehlersuche in ihnen zur Verfügung. Artists bekommen derweil neue Werkzeuge zur Größendefinition von Partikeln und Anpassung ihrer Eigenschaften in einer Collider-Liste.

Bewegungsvektoren lassen sich unter anderem für eigene Nachbearbeitungseffekte wie Bewegungsunschärfe verwenden.

(Bild: Unity )

Um den Einsatz von Cloud Build zu erleichtern, lässt sich dessen Set-up nun auch aus dem Editor heraus konfigurieren. In Letzterem können Anwender nun zudem mit einem Klick das Performance-Reporting starten. Größtenteils Unity-Pro-Nutzern vorbehalten sind eine Reihe neuer Analytics-Funktionen. Hier lassen sich etwa die durchschnittlichen Einnahmen je täglich aktivem Nutzer oder über Werbung generierte Erträge in einem neuen Dashboard verfolgen, Game Events in Echtzeit mit einem Livestream-Feature betrachten, Heatmaps erzeugen und Daten zur Weiterverarbeitung exportieren.

Unity 5.4 ermöglicht den Einsatz von Bewegungsvektoren, soll beim Erzeugen von WebGL-Dateien weniger Zeit benötigen und zunächst testweise auch Support für WebGL 2.0 anbieten. Eingestellt haben die Entwickler hingegen die Unterstützung für Web Player, iOS 6 und PS3 – die Plattformen stehen also nicht länger als Build-Ziel zur Verfügung. Nutzer eines Retina-Displays sollen sich über eine bessere Darstellung freuen können, an der Zusammenarbeit mit HiDPI-Monitoren für Windows-Anwender wird derzeit noch gearbeitet. Mehr Details lassen sich der Bekanntmachung entnehmen. (jul)