HENkaku ermöglicht Homebrew-Anwendungen auf der PSVita

Mit der kostenlosen Software HENkaku lassen sich Homebrew-Anwendungen auf Sonys Handheld-Konsole PlayStation Vita installieren.

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HENkaku ermöglicht Homebrew-Anwendungen auf der PSVita

Doom ist ebenfalls mit HENkaku kompatibel, allerdings noch ohne Sound.

(Bild: HENkaku)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Denise Bergert
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Die Hackergruppe molecule hat eine kostenlose Software veröffentlicht, mit der sich nicht signierte Software (Homebrew) auf der Sony-Handheld-Konsole Vita installieren lässt. Der HENkaku getaufte Hack wird im Gegensatz zu ähnlichen Programmen auch unter der aktuellen Systemsoftware 3.60 unterstützt. HENkaku hebelt das normalerweise in einer Sandbox laufende Dateisystem der PlayStation Vita aus. Dadurch lassen sich Anwendungen als Blase auf dem Hauptbildschirm der Handheld-Konsole installieren.

Die Homebrew-Programme müssen dazu per FTP-Verbindung auf die Speicherkarte der Konsole übertragen werden. Technisch ähnelt der Hack einem Jailbreak auf dem iPhone oder dem Rooten eines Android-Geräts.

Die HENkaku-Macher beteuern, dass ihr Hack nicht das Abspielen von illegalen Spielekopien ermöglicht. Die Software könne verschlüsselte Spieldaten nicht entschlüsseln und DRM-Mechanismen nicht aushebeln.

Der Hack ist sowohl mit den beiden Vita-Versionen sowie mit der TV-Box Vita TV kompatibel. Voraussetzung ist jedoch, dass darauf die aktuelle Firmware 3.60 installiert ist. Mit veralteten Betriebssystemen oder künftiger Firmware wird HENkaku nach Angaben der Macher nicht funktionieren.

Die anschließende Installation des Homebrew-Enablers ist einfach: Vita-Besitzer müssen mit dem im System enthaltenen Browser lediglich die Adresse henkaku.xyz/ ansteuern und dort den "Install"-Button drücken. Der Hack verliert nach jedem Neustart der Konsole seine Funktion, muss also erneut installiert werden. Dazu wird auf dem Hauptbildschirm der Konsole eine Schaltfläche platziert, die Nutzern den Umweg über den Browser erspart.

Die Homebrew-Anwendungen können im Anschluss per FTP von einem PC aus übertragen werden. Dazu muss die Vita mit dem WLAN verbunden sein. Verbunden werden die beiden Geräte über die auf dem Hauptbildschirm der Vita befindliche Anwendung "shell". Dort kann ein FTP-Server gestartet werden, die zugehörige IP-Adresse zur Verbindungsaufnahme durch den PC wird dort ebenfalls angezeigt. Mit einer Software wie FileZilla lassen sich kompatible Homebrew-Anwendungen im Verzeichnis ux0 ablegen und im Anschluss über den Hauptbildschirm der Vita starten.

Es gibt noch keine speziell für HENkaku entwickelten Homebrew-Anwendungen. Der Hack ist jedoch mit allen für den früheren Hack Rejuvenate veröffentlichten Programmen kompatibel. Zur Wahl stehen demnach Emulatoren für Sega MegaDrive, Master System, Atari Lynx, GameBoy, SNES oder GameBoy Advance. Doch auch Neuentwicklungen und Umsetzungen bekannter Spiele finden sich unter den kompatiblen Titeln. So sind die Gewinner der Revitalize Homebrew Competition einen Blick wert: vitaQuake lässt den Klassiker dank einer Auflösung von 960 × 544 Pixel in neuem Glanz erstrahlen und VitaShell dient als Datei-Manager auf der Handheld-Konsole.

Es ist nicht auszuschließen, dass Sony die Manipulation der Vita-Firmware erkennen und das Konto des Besitzers für den Zugang zum PlayStation Network sperren könnte. Beim sehr ähnlichen Hack Rejuvenate kam es jedoch nicht zu derartigen Sanktionen. Vorsichtige Nutzer können das Risiko durch die Erstellung eines neuen PSN-Accounts reduzieren und ihr eigentliches PlayStation-Konto so vor einem Bann schützen. (anw)