In der VR-Halle warten die Untoten

Das australische Start-up-Unternehmen Zero Latency will mit einer spektakulären Zombiejagd auf 400 Quadratmetern die Welt erobern.

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Von
  • Marcel Grzanna

In Japans Hauptstadt Tokio eröffneten die Entwickler Ende Juli in Zusammenarbeit mit dem japanischen Konsolenspezialisten Sega eine Virtual-Reality-Halle. Dort können bis zu sechs Spieler auf einer Fläche so groß wie ein Basketballfeld gemeinsam und interaktiv gegen den Aufstand der Untoten kämpfen. Weitere Standorte sollen im Herbst auch in Europa und den USA eröffnen.

Die globale Expansion folgt auf einen erfolgreichen Start der Technologie in der australischen Metropole Melbourne, wo seit August 2015 schon rund 10000 Fans umgerechnet jeweils 60 Euro für eine Dreiviertelstunde Spielspaß auf den Tisch gelegt haben. Sega wurde auf die Entwicklung aufmerksam und importierte sie jetzt zum 20. Geburtstag seines VR-Spielparks Joypolis nach Tokio. Hier soll es künftig auch kürzere Versionen des Zombiespiels von nur zwölf Minuten Länge geben.

In welchen Städten in Europa und den Vereinigten Staaten künftig in der digitalen Parallelwelt geschossen wird, lässt das Unternehmen bislang noch offen. Klar ist nur, dass dort neben einer Fortsetzungsversion des Zombie-Massakers auch andere Abenteuerspiele angeboten werden, an denen künftig acht statt nur sechs Spieler zusammen teilnehmen können.

Die Akteure bewegen sich in der Halle völlig frei. Ihre Headsets sind eine hochauflösende Weiterentwicklung der handelsüblichen Oculus Rift. Jeder Spieler trägt in einem kleinen Rucksack zudem einen Computer, der mit seiner Brille verkabelt ist. Die Computer sind über ein drahtloses Netzwerk mit dem Spielsystem verbunden, sodass sich die Teilnehmer in der virtuellen Welt gegenseitig als Avatare wahrnehmen und in Echtzeit interagieren können. Nähert sich ein Spieler den Wänden der Halle, warnt ihn der Computer außerdem frühzeitig vor der drohenden Kollision. So wird auch das Risiko für Verletzungen verringert.

Die technische Entwicklung beruht auf einer Zusammenarbeit von Zero Latency mit der Eliteeinheit SAS der australischen Armee, die zu Trainingszwecken die VR-Simulation benutzt hat. Die Erfahrungen der Soldaten im Umgang mit den neuen Headsets und dem System flossen in die ständige Verbesserung ein. Bei Sega zeigt man sich heute begeistert. "Es hat uns umgehauen", sagte ein verantwortlicher Manager. (bsc)